Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Wer den Rheinischen Spiegel (Kreis Viersen und Niederrhein) noch nicht kannte - der Rheinische Spiegel kennt den Campo Santo Teutonico! Mit einem langen Beitrag vom 16. November schildert Nadja Becker den schönen Ort, der dank Corona noch verwunschener wirkt als sonst. Die schöne Schilderung bietet Anlass, die falschen Behauptungen eines 2020 erschienen Rom-Buches zu korrigieren, in dem doch tatsächlich behauptet wird, der österreichische Bundespräsident stünde dem Campo Santo Teutonico vor, und der Rektor werde von den Bischöfen von München, Köln und Salzburg und einem Kurienkardinal ernannt. Falls es noch nicht bekannt sein sollte: Der Campo Santo Teutonico wird vom Rektor geleitet, und dieser wird ausschließlich vom Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Vatikanstadt ernannt. Zuverlässige Infos zum Campo Santo findet man hier

Rheinischer Spiegel

gewidmet Hieronymus zu seinem 1600. Todesjahr (420-2020)

Santa Maria Maggiore - die große Marienkirche - liegt auf dem Esquilin-Hügel, nur wenige hundert Meter nördlich vom Lateran, der Bischofskirche Roms. Seit undenklicher Zeit wird in der Marienkirche die Krippe Christi aufbewahrt, die gerade in der Weihnachtszeit besonders verehrt wird. Aus meiner Sicht ist es sehr plausibel, dass diese noch heute beeindruckende Prunkkirche eine überragende Reliquie beherbergte und dass die Ankunft der (einer) Krippenreliquie aus Betlehem überhaupt die Errichtung dieser Kirche zu Beginn des 5. Jahrhunderts veranlasst hat.

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Die deutsche Ausgabe des Osservatore Romano berichtet immer wieder ausführlich über das deutsche Kolleg und den Friedhof. Die Ausgabe vom 6. November bringt eine Würdigung des Papstbesuchs zu Allerseelen. Nach der Seelenmesse schritt der Papst an den Gräbern der Görres-Gesellschaft vorbei. Das ganzseitige Foto des Osservatore zeigt ihn am Grab von Mons. Ludwig Voelkl, der das Institut 1959-1971 leitete. Dort liegt auch Kurt Körbel (1930-1969), der jung verstorbene Assistent des RIGG (beide gewürdigt in Personenlexikon zur Christlichen Archäologie).

Im Schutze der Corona-Ruhe konnten die Arbeiten an der Fassade des "Hospizes" des Campo Santo Teutonico rasch voranschreiten. Nun sind die Gerüste weg: Der alte Komplex strahlt wie neu. Die weißen Zierrahmen der Fenster heben sich vom Zinnober der Wand ab. Die Pracht der Rokokofassade kommt wieder zur Geltung. Die feinen Ziegel des Erdegeschosses sind zu sehen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Saal Karl der Große im ersten Stock durch eine Heiz- und Klimaanlage aufgewertet. 

Campo Santo Teutonico

Die wichtigste Zeitschrift für Christliche Archäologie, die Rivista di Archeologia Cristiana, ist mit dem aktuellen Jahrgang (2020) auf dem Markt. Er enthält Beiträge über römische Sarkophage, das früheste römische Christentum, die Sakralisierung der römischen Stadtmauer, die Kirche S. Eusebio, die Grabungen des PIAC in Adulis u.a. (Inhalt). Es gibt zwei wichtige Neuerungen zu den Publikationen des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie:

  • Alle derzeit 146 Bücher des PIAC samt der RACr 2020 können nun auch online bestellt werden.
  • Die RACr wird ab dem nächsten Jahrgang wieder in 2 Faszikeln pro Jahr (mit jeweils ca. 200 Seiten) erscheinen. Damit soll gewährleistet werden, dass eingereichte Beträge schneller erscheinen können und die Zeitschrift auf dem Markt präsenter ist.
  • Artikel müssen bis ca. 1. Dezember bzw. 1. Mai eingereicht werden.

Das Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana hat eine überarbeitete Website mit verbesserter Funktionalität, straffer Struktur und rascher Lesbarkeit. An erster Stelle stehen die Informationen für Studierende, es folgen die Publikationen mit unmittelbarem Zugang zum Erwerb der Bücher. Danach kommen die Projekte und anstehenden Kongresse. Den Abschluss bilden die Informationen über das Institut und seine Geschichte. Verbesserungsvorschläge werden gern entgegengenommen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Website PIAC

Das 19. Internationale Musikfestival findet in diesem Jahr digital statt. Alle Freunde sakraler Musik können es vom 16. bis zum 19. November online verfolgen.

Musikfestival online     

Das musikalische Programm finden Sie hier.

Im nächsten Jahr möchte das Römische Institut wieder zu einer Sponsorenreise zum Konzert einladen (13. bis 17. November 2021). Interessierte mögen sich bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden.

Zur Eröffnung des Akademischen Jahres 2020/21 des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie am 5. November in der Kirche Santa Prassede hielt Mons. Dr. Hans-Peter Fischer ein Grußwort und überreichte als Geschenk zwei historische Fotografien, die die enge Beziehung des Campo Santo Teutonico mit dem archäologischen Institut dokumentieren (sie werden in einem späteren Beitrag vorgestellt). Darauf folgte die Eröffnungsrede des Institutsrektors Stefan Heid, in welcher er besonders auf die Herausforderung Covid für Studenten, Dozenten und Personal einging.

Hier die Ansprachen

Maria de las Mercedes Montalvo García, die die Römische Studienbibliothek Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. am Campo Santo Teutonico seit deren Bestehen regelmäßig besucht hat, wird am 6. November um 16:00 Uhr am Teresianum ihre Doktorarbeit "La Preghiera di Gesù al Getsemani, Liberazione e Divinizzazione dell'uomo. Il Contributo di Joseph Ratzinger" verteidigen (Aula 1). Moderator ist Prof. Denis Chardonnens, Korrelatoren sind Prof. James Corkery, s.j. und Prof. Christof Betschart, ocd.

Wie in den Medien gemeldet, wird Papst Franziskus am Allerseelentag am Campo Santo Teutonico sein (Übertragung in Radio Vatikan um 16 Uhr). Unter den Teilnehmern ist auch das Römische Institut der Görres-Gesellschaft vertreten. Am Allerseelentag ist der mit vielen roten Lampen erleuchtete Friedhof stets besucht von Gläubigen, die für das Seelenheil der Verstorbenen beten. Diesmal wird es nachmittags wegen des Gastes wohl nicht möglich sein. Schon immer haben die Päpste an diesem Tag den Friedhof zumindest für ein kurzes Gebet besucht, so zuletzt regelmäßig Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Campo Santo Teutonico