Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Die Casa di Goethe in Rom bietet bis zum 18. April eine Ausstellung über den Deutschrömer Friedrich Noack (1858-1930), den Journalisten, Privatgelehrten und Angehörigen des Deutschen Künstlervereins. 1915 musste er Rom verlassen. Die Casa di Goethe konnte den Privatnachlass aufspüren und daraus eine bemerkenswerte Ausstellung gestalten. Noack ist bekannt und unübertroffen aufgrund seines zweibändigen Werks "Das Deutschtum in Rom". Dieses ist insofern wichtig, als es über zahlreiche Personen der sog. deutschen Kolonie in Rom - etwa Angestellte, Handwerker und Künstler, gerade auch nicht-katholische - bis zum Ersten Weltkrieg informiert.

Ausstellung 

Der vergleichende Religionswissenschaftler Jörg Rüpke aus Erfurt hält am Deutschen Historischen Institut (via zoom) eine Winckelmann Adunanz am 9. Dezember um 18 Uhr. Rüpke ist bekannt für seine Studien zur römischen Religion. Entsprechend lautet sein Thema: "Religion für Götter und Städter".

Zoom 

Mit den Lateranverträgen 1929 begann im Vatikan eine unvergleichliche Gebäudezerstörung, weil der neue Staat sich rausputzen wollte. Bis auf wenige historische Gebäude, die verschont wurden (darunter der Apostolische Palast, der Campo Santo Teutonico, das alte Hospiz Santa Marta, die Kirche Santo Stefano degli Abessini u.a.) fiel alles der Abrissbirne zum Opfer, um neuen, repräsentativen Gebäuden Platz zu machen. Der Vatikan wurde praktisch komplett neu gebaut und hat nun eine (vielfach marode) Bausubstanz der 1930er Jahre. Als alles noch neu und hübsch aussah, entstand ein italienisch-deutscher Bildband von Desiderio Holitser "Im römischen Weltzentrum'". 

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Die Nr. 44 der deutschen Wochenausgabe des Osservatore Romano vom 5. November 2021 würdigt ganzseitig den von Clemens Brodkorb und Dominik Burkard herausgegebenen Band "Neue Aspekte einer Geschichte des kirchlichen Lebens", der zum 10. Todestag von Prälat Erwin Gatz bei Schnell & Steiner in Regensburg erschienen ist. Der Band enthält neben beachtlichen Sachbeiträgen zahlreiche Erinnerungen an den ehemaligen Rektor des Campo Santo Teutonico.

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Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie betet ab Semesterbeginn (Anfang November) neue Kurse an, die den Titel "Diploma in Archeologia Cristiana di Roma" und "Diploma in Parola e Immagine" verleihen. Erforderlich ist die Teilnahme an zwei (oder drei) entsprechenden Vorlesungen. Die Diplome richten sich an Gasthörer 

Informationen

Ulrich Nersinger berichtet in seinem Buch "Schattenkrieg im Haus des Herrn: Katholische Kirche und Spionage" auch über deutsche Geheimdienstinformanten und Spionge im Vatikan. Traurig berühmt ist ein Benediktiner aus Trier, Pater Eugen Brammertz, der seit 1974 in Rom war und unter anderem beim Osservatore Romano arbeitete. Er arbeitete für den KGB und die Stasi. Er warb Alfons Waschbüsch an, der ebenfalls in Rom für die Stasi spitzelte, und zwar als Mitarbeiter der Katholischen Nachrichtenagentur. Ihr Hauptziele waren Johannes Paul II. und Kardinal Joseph Ratzinger.

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Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie begeht am 5. November die feierliche Eröffnung des neuen Akademischen Jahres. Es beginnt in Santa Prassede mit der Hl. Messe (9.30 Uhr), anschließend folgt im Palazzo des Instituts die Rede des Rektors. Hauptereignis ist die Übergabe der Festschrift zum 70. Geburtstag von Prof. Danilo Mazzoleni, der 40 Jahre lang Epigraphik lehrte und nun in Ruhestand ist. Der umfangreiche Band wird von den Herausgebern Prof. Philippe Pergola und Prof. Carlo dell'Osso vorgestellt. 

Programm

Frau Dr. Katharina Kemmer besuchte am 11. Oktober mit Dr. Peter Süß und einer Studentengruppe des Lehrstuhls für Fränkische Landesgeschichte in Würzburg (Lehrstuhl Prof. Dr. Helmut Flachenecker) den Campo Santo Teutonico, wo sie nicht nur in die Geschichte des Ortes eingeführt wurden, sondern auch das Buch der Kiliansbruderschaft einsahen. Die Kiliansbruderschaft war eine Tochterbruderschaft der Erzbruderschaft am Campo Santo Teutonico und nahm seit 1594 fränkische Pilger auf. (siehe H. Flachenecker, in: Römische Quartalschrift 104 (2009) 54-77 und ders., in: Bayerische Römer - römische Bayern, 145-163).  

Professor Dr. Klaus Ganzer aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart war während des Zweiten Vatikanischen Konzils am Campo Sanot Teutonico, nämlich genau von 1963 bis 1965, als das Kolleg teilweise ein Großbaustelle war. Damals war ein solcher Neubau noch möglich, da noch nicht nebenan die Audienzhalle stand, die heute wegen der äußerst engen Verhältnisse und der Lärmbelästigung, ganz abgesehen von den uferlosen Kosten, ein solches Unterfangen unmöglich machen würde. Klaus Ganzer, ein enger Freund von Ewin Gatz und dem Kolleg, hat jüngst einen köstlichen Aufsatz über seine Erfahrungen am Campo Santo geschrieben (Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 38, 2019, 279-289).

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