Hugh O'Flaherty war Menschenretter während des NS-Terrors 1943/44 in Rom. Etwa 6000 Menschen auf der Flucht hat er geholfen, und zwar vom deutschen Priesterkolleg im Vatikan aus. Jetzt ist ein kleines Heft im Verlag Schnell & Steiner darüber erschienen mit vielen neuen Abbildungen, die das Geschehen von damals anschaulich illustrieren.

Am 8. Mai 2016 wurde von der irischen Botschafterin Emma Madigan eine Gedenktafel am Campo Santo Teutonico enthüllt. Über die Zeremonie zirkuliert sogar ein Video von der O'Flaherty Memorial Society im Netz:

Video vom Campo Santo

Die Tafel muss in einem Punkt korrigiert werden, da spätere Archivrecherchen eindeutig geklärt haben, dass O'Flaherty das Kolleg zum Jahresbeginn 1948 verließ, nicht erst 1960, wie es auf der Tafel steht. Die entscheidenden Quellen sind hierbei die Zelebrationshefte, in denen jeder Priester seine täglich gefeierte Hl. Messe eintrug, sowie die Tabellen mit der Zuweisung der Altäre an die Zelebranten. Der letzte Eintrag liegt im Februar 1948, aber der Name ist da schon durchgestrichen.

Wo sich O'Flherty nach seinem Auszug aus dem deutschen Kolleg aufhielt, ist nicht bekannt. Er blieb weiter in Rom und arbeitete an der Kurie. Er scheint keinen Kontakt zum Kolleg mehr gepflegt zu haben. Lediglich 1959/60 taucht sein Name noch einmal in einer Einladungsliste des Rektors August Schuchert auf.