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Die Öffnung der Vatikanarchive unter Papst Leo XIII. (1881 bzw. 1883) brachte neben den deutschen Nuntiaturakten ein weiteres Großprojekt auf den Weg. Pater Heinrich Denifle OP, Unterarchivar am Vatikanischen Geheimarchiv, empfahl der Görres-Gesellschaft 1893, die Akten des Konzils von Trient (1545-1563) herauszugeben. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Er stand wie auch die Edition der Nuntiaturakten im Kontext der Bemühung der historischen Sektion der Görres-Gesellschaft der dominanten protestantischen Reformationsgeschichtsschreibung eine katholische Darstellung aus der Sicht der authentischen römischen Archivquellen gegenüberzustellen.

Auch hier stand die Görres-Gesellschaft als Ganze, aber in besonderer Weise das RIGG in der Verantwortung, das vor Ort die Organisation der Archivausbeutung übernehmen musste. Es entstand daraus das Jahrhundertwerk der Trient-Edition.

Die insgesamt 19-bändige Edition erschien unter dem Titel Concilium Tridentinum. Diariorum, actorum, epistularum, tractatuum nova collectio, edidit Societas Goerresiana (Freiburg 1901-2001).

Als Herausgeber beteiligten sich Sebastian Merkle, Umberto Mazzone, Theobald Freudenberger, Stephan Ehses, Alois Postina, Vinzenz Schweitzer, Gottfried Buschbell, Joachim Birkner, Hubert Jedin und zuletzt Klaus Ganzer. Die Edition der Akten ist nunmehr abgeschlossen. Der bedeutendste Erfoscher des Trienter Konzils war Hubert Jedin, der 1939-1943 am Campo Santo Teutonico arbeitete (vgl. H. Jedin, Lebensbericht, Mainz 1988, 3. Aufl., 102-115).