Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Am 9. Oktober konnte Prof. Dr. Michael Matheus (Mainz), Mitglied des Direktoriums des RIGG, Papst Franziskus während der Generalaudienz den Band Martin Lutero a Roma überreichen und Konzept und Zielsetzung des Bandes erläutern (Foto; im Hintergrund Prof. Dr. Peter Reifenberg vom Erbacher Hof). Bei dem Band handelt es sich um die italienische Übersetzung des Bandes von Michael Matheus, Arnold Nesselrath und Martin Wallraff (Hrsg.), Martin Luther in Rom. Die ewige Stadt als kosmopolitisches Zentrum und ihre Wahrnehmung (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 134), Berlin/Boston 2017. Die Übergabe des Buches fand im Rahmen der Romreise der Freunde und Gönner des Erbacher Hofs statt.

Anlässlich des 90. Geburtstags des Christlichen Archäologen Prof. Dr. Hugo Brandenburg veranstaltet das Deutsche Archäologische Institut in Rom (via Sicilia 136) einen Studientag zum Thema der frühchristlichen Sarkophage. Hugo Brandenburg selbst wird einen öffentlichen Abendvortrag zu Beginn am 7. November um 18.15 Uhr über "Friedrich Wilhelm Deichmann - zum 110. Geburtstag" halten.

Hugo Brandenburg erhielt 2006 die Ehrendoktorwürde des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie.

Programm des Studientags 

Die Heiligsprechung von Kardinal John Henry Newman (1801-1890) am 13. Oktober lenkt den Blick auf die Frage: Lohnt es noch, katholisch zu werden? Lohnt es heute angesichts einer Kirche, die tiefgreifend zerrüttet und orientierungslos ist, oder, wie Benedikt XVI. sich häufig ausdrückte, deren Boot nahe daran ist unterzugehen? John Henry Newman machte mit 44 Jahren 1845 diesen Schritt: Aus dem anglikanischen Prediger wurde ein katholischer Priester. Dass er heiliggesprochen wird, ist fast schon ein Wunder, denn er passt so gar nicht in unser modernes Kirchenbild.

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Ein hartnäckiger Wissenschaftsmythos, der sich seit der vorigen Jahrhundertwende eingeschlichen hat und seit den 1980er Jahren die theologische Bühne beherrscht, besteht in der Vorstellung, die Christen hätten sich ursprünglich in allen Städten dezentral in Hausgemeinden organisiert und dort - mehr oder weniger unkoordiniert - im erweiterten Familienkreis die Eucharistie gefeiert. Man hält das für so plausibel, dass niemand mehr fragt, ob es dafür überhaupt stichhaltige Belege gibt. Paulus spricht aber in seinen Briefen gerade nicht, wie immer wieder behauptet wird, von Hausgemeinden mit eigener Eucharistiefeier, und nicht einmal den Begriff "Hauskirche" gibt es im frühchristlichen Sprachgebrauch.

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Der 2. Tag der offenen Katakomben Roms findet am 12. Oktober statt. Zahlreiche normalerweise nicht dem Publikum zugänglichen Katakomben werden von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Es handelt sich um eine Initiative der Pont. Commissione di Archeologia Sacra.

Programm 

Das bedeutende Archiv der von Santa Maria dell'Anima ist vollständig renoviert und erweitert worden. Die ursprünglichen Fresken und Schmuckleisten sind wieder sichtbar, nachdem die alten Regale entfernt wurden. Franz Xaver Brandmayr übergab die neuen Archivräume am 4. Oktober der Öffentlichkeit. Das bisher von Dr. Johan Ickx geführte Archiv wird künftig betreut von Dr. Andrea Pagano (Rom) und PD Dr. Tamara Scheer (Wien). Die Anima gehört zu den großen Förderinnen des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, indem sie seit fünf Jahren einen Stipendiaten bzw. eine Stipendiatin finanziert. Der bisherige große Raum mit herrlicher Bemalung wird zu einem repräsentativen Ausstellungsraum. Auf dem Bild zu sehen ist der neue Studienraum mit den Archivschränken (Foto: M. Hesemann). 

Der wissenschaftliche Beirat der Römischen Quartalschrift hat sich in den letzten Monaten verändert und erneuert. Auf eigenen Wunsch ausgeschieden ist Prof. Dr. Günther Wassilowski. An seine Stelle - Verantwortlichkeit für Beiträge zur Neuzeit - tritt Prof. Dr. Britta Kägler (Trondheim). An die Stelle des verstorbenen Prof. Dr. Rudolf Schieffer tritt für das Mittelalter Prof. Dr. Dr. Jörg Bölling (Hildesheim) (Bild). Damit rücken nicht nur erfolgreiche Kollegen nach, sondern die Zeitschrift wird noch internationaler. Es sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dass die Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte als wohl einzige Zeitschrift ihrer Art Honorare an Jungautoren zahlt (200,-). 

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Am 15. September wurden die drei Glocken des Campanile des Campo Santo Teutonico eingeweiht, nachdem der Camerlengo der Erzbruderschaft, der Direktor des Görres-Instituts und Rektor des Kollegs das Startzeichen gegeben hatten. Ein deutscher Großspender hat die Grundsanierung des Glockenturms und der Glocken ermöglicht, die von der Firma Lagithec srl durchgeführt wurde. Die Glocken stammen aus derselben Gießerei wie jene von St. Peter, die nur wenige Meter nebenan hängen. Wahrscheinlich sind sie aufeinander abgestimmt (allerdings werden sie bei keiner Gelegenheit gleichzeitig läuten). Zugleich hat der Glockenturm ein neues Giebelkreuz erhalten.