Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Wie in den Medien gemeldet, wird Papst Franziskus am Allerseelentag am Campo Santo Teutonico sein (Übertragung in Radio Vatikan um 16 Uhr). Unter den Teilnehmern ist auch das Römische Institut der Görres-Gesellschaft vertreten. Am Allerseelentag ist der mit vielen roten Lampen erleuchtete Friedhof stets besucht von Gläubigen, die für das Seelenheil der Verstorbenen beten. Diesmal wird es nachmittags wegen des Gastes wohl nicht möglich sein. Schon immer haben die Päpste an diesem Tag den Friedhof zumindest für ein kurzes Gebet besucht, so zuletzt regelmäßig Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Campo Santo Teutonico

Dr. Chiara Cecalupa, Absolventin des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie und Mitglied des RIGG, hat innerhalb des EU-finanzierten Postdoc-Programms "Marie-Sklodowska Curie COFUND" (CONcentrating EXcellence in the Universidad Carlos III, Madrid) ein dreijähriges Forschungsstipendium für ihr Projekt “LIT! Reception of catacomb art in European culture and architecture between the 19th and 20th century” gewonnen. Sie befasst sich darin mit der Einrichtung von Privaträumen und Museen im 19./20. Jahrhundert in Europa (von Gregor XVI. bis Pius XI.). Am Anfang steht Rom mit seinen Museen und Privatsammlungen. Deren Architektur und Kunst wird untersucht, soweit sie von den Katakomben inspiriert sind. Von hier aus verbreitet sich dieses Phänomen der Katakombenimitationen in ganz Europa.

Pietro Zander hat wieder vorzügliche Nummern des "Notiziario" von Sankt Peter zusammengestellt. In Nr. 8 vom August 2020 bietet er interessante Fotos (hier die Seite als PDF). Zum einen wird die Ankunft des Dreisternegenerals Clark am Tag der Befreiung Roms von der deutschen Besatzung auf dem Petersplatz gezeigt, und zwar als er den irischen Monisgnore Hugh O'Flaherty begrüßt. O'Flaherty hatte vom Campo Santo Teutonico aus 6000 Menschen geholfen, sich vor den Nazis zu verstecken (Orte der Zuflucht, S. 173-180).  Auf dem Campo Santo wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel angebracht (Foto). 

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Es hat eine lange Tradition, dass das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie (PIAC) zur Eröffnung des akademischen Jahres Würdenträger der Kurie einlädt. Aufgrund der fast hundertjährigen engen Verbindung des Campo Santo Teutonico mit dem archäologischen Institut hält heuer Prälat Dr. Hans-Peter Fischer am 5. November um 9.30 Uhr in der Kirche S. Prassede das Heilig-Geist-Amt. Alle Professoren, Studenten, Mitarbeiter und Freunde des Instituts nehmen teil bzw. sind herzlich eingeladen. Auch die Ansprachen werden coronabedingt in der Kirche stattfinden.

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Buchvorstellung am 20. Oktober

Aus Anlass des 150. Jahrestages des I. Vatikanischen Konzils und seiner Suspendierung angesichts der bevorstehenden Einnahme der Stadt durch die Truppen des Risorgimento ist ein gewichtiger Band mit dem Titel “Il Concilio Vaticano I e la Modernità”, erschienen, herausgegeben von Martin Baumeister, Andrea Ciampani, François Jankowiak und Roberto Regoli (Roma: G&B Press 2020 (= Miscellanea Historiae Pontificae 72), 792 S.).

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Buchvorstellung am 20. Oktober

Aus Anlass des 150. Jahrestages des I. Vatikanischen Konzils und seiner Suspendierung angesichts der bevorstehenden Einnahme der Stadt durch die Truppen des Risorgimento ist ein gewichtiger Band mit dem Titel “Il Concilio Vaticano I e la Modernità”, erschienen, herausgegeben von Martin Baumeister, Andrea Ciampani, François Jankowiak und Roberto Regoli (Roma: G&B Press 2020 (= Miscellanea Historiae Pontificae 72), 792 S.).

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Um sieben Uhr morgens am 23. April 1891 kam es in einem Lager an der Porta Portuense im Südosten Roms - 2,3 km vom Vatikan entfernt - zu einer verheerenden Pulverexplosion, bei der auch zahlreiche Kunstdenkmäler zerstört oder beschädigt wurden. Z.B. zerbarst die Holztür von S. Sabina auf dem Aventin in 14 Teile, wie Anton de Waal (1837-1917), der Rektor des Campo Santo Teutonico, berichtete. Der Stipendiat des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft Joseph Schlecht aus Eichstätt, der zweitweise auch Direktor des Instituts war, schildert in einem Brief an Hermann Grauert den Schaden am Campo Santo und in der Stadt und verbindet damit Gedanken über soziale Unruhen unter den Arbeitern:

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Von Johannes Grohe

In Erinnerung der Breccia di Porta Pia am 20. September wurde in einem eigenen Beitrag an die Konzeption des Tores durch Michelangelo und Schüler erinnert. Anlässlich der Renovierung des Tores durch Virginio Vespignani in den Jahren 1853-1869 im Auftrag von Pius IX. blieb die Innenfassade weitgehend im Stil Michelangelos erhalten. Die Außenfassade wurde dagegen im neoklassizistischen Stil umgestaltet. Hier finden sich Bezüge auf die heiligen Märtyrer Agnes (ca. 237-250) und Papst Alexander I. (ca. 106-116).

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Am 13. Oktober hält Stefan Heid an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl im Rahmen des Virtuel Workshop "Imported Relics in Rome from Damasus I to Paschal I" auf Einladung von Botschafter Dr. Michael Koch einen Vortrag zum Thema "Alles beginnt mit Konstantin: Bedeutende römische Reliquienimporte im Bannkreis des Laterans". Der Vortrag ist nicht öffentlich.

Näheres zur Tagung, die im Streaming verfolgt werden kann

Vom 12. bis zum 14. Oktober veranstaltet das Deutsche Archäologische Institut in Rom einen virtuellen Workshop über importierte Reliquien in Rom, mit starker Beteiligung des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie.  Es referieren unter anderem Alessandro Bonfiglio, John Osborne, Andrea Antonio Verardi, Donatella Nuzzo, Alessandro Vella, András Handl, Simone Schiavone, Achim Bergmeier, Alessandra Cerrito und Manfred Luchterhandt. Die Tagung kann im streaming online verfolgt werden. 

Nähere Informationen