Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Anton de Waal (1837-1917), Rektor des Campo Santo Teutonico, publizierte seit 1888 - dem Jahr der Gründung unseres Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft - einen handlichen Romführer: "Der Rompilger - Wegweiser zu den wichtigsten Heiligthümern und Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt". Die erste Auflage erschien im Selbstverlag des Verfassers. Vorne stand der Hinweis aufgedruckt: "Der Reinertrag ist zum Besten des Priester-Collegiums von Campo santo bestimmt". Das Buch sollte also das Priesterkolleg mitfinanzieren. Tatsächlich verkaufte sich das Buch rasend. 1904 erschien bereits die achte, 1911 die neunte Auflage. und zum Heiligen Jahr 1925 veröffentlichte Johann Peter Kirsch die zwölfte Auflage.

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Das Staatssekretariat als Schaltstelle päpstlicher Regierung besitzt ein eigenes Archiv mit Beständen seit dem Wiener Kongress (ca. ab 1814). Mons. Gallagher und Chefarchivar Dr. Johan Ickx haben in den letzten Jahren nicht nur die Bestände, die zum Teil zerstreut waren, zusammengeführt, sondern auch exzellente Konsultationsmöglichkeiten durch einen neuen Arbeitssaal geschaffen am Fuß des Torre Borgia auf der Südseite des Cortile Belvedere, genau gegenüber dem Eingang zum Geheimarchiv.

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Der Laacher Benediktiner Leo Cunibert Mohlberg (1878-1963), der sich selbst als "rücksichtslos ehrlich" bezeichnete, hörte wiederum gern dem bösen Volk aufs Maul, auch auf den Fluren der Vatikanbibliothek. Er hatte ja nichts zu verlieren, nachdem er dort seit dem Deckeneinsturz im Lesesaal am 22. Dezember 1931 (mit 4 Toten), dem er gerade so entgangen war, keinen Arbeitsplatz mehr hatte. 1936 wurde sein Förderer, der Präfekt der Vatikanbibliothek Giovanni Mercati, zum Kardinalbibliothekar erhoben. Zugleich wurde der von ihm wenig geschätzte Propräfekt Eugène Tisserant Kardinal. Für ihn rückte dann als Präfekt der Bibliothek der Montserrater Benediktiner Anselm Albareda nach, der wohl nur wegen der Auflösung seines Klosters im Spanischen Bürgerkrieg an die Vatikanbibliothek kam, zum großen Verdruss Mohlberg, der selber hatte Präfekt werden sollen/wollen.

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Heute, am 14. August, findet sich in der Cronaca di Roma des Messaggero eine ganzseitige Anzeige des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie (PIAC). Das Institut möchte ein Publikum erreichen, das sonst nicht auf die Archäologie aufmerksam wird. Das Institut bietet ein reguläres Studium, aber auch Kurse für Externe und Interessierte der Archäologie. Am 24. September findet ein Informationstag (Open Day) im Institut für alle Interessierten statt.

PIAC

Das neue Studienprogramm des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie ist veröffentlicht. Wer am Studium interessiert ist, kann sich vom 7. September bis 6. Oktober anmelden; bei Annahme erfolgt die Einschreibung vom 12. Oktober bis 5. November. Das Studienjahr beginnt mit der Eröffnungsmesse am 5. November in S. Prassede unter Vorsitz von Prälat Dr. Hans-Peter Fischer, Rektor des deutschen Kollegs am Campo Santo. Wer nicht voll studieren will, kann den samstäglichen Initiationskurs besuchen, der am 7. November beginnt (6 ECTS) (hier das Buch zum Kurs). Auch hier ist eine Anmeldung erforderlich (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.). Das Institut hat sehr große Räume. Hygienemaßnahmen werden strikt beachtet. Ggf. werden Kurse doppelt angeboten.

Das Programm  

In der italienweit verbreiteten christlichen Hausillustrierten "Famiglia Cristiana" wird neben einem Beitrag von Andrea Riccardi ("Serve un nuovo inizio del cristianesimo") ganzseitig Werbung für das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie gemacht. Im Herbst beginnen die neuen Kurse sowohl für Studenten als auch für Gasthörer und Interessierte.

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Leo Kunibert Mohlberg (1878-1963), der gewaltige Benediktiner aus Maria Laach, ein kölscher Jung aus Efferen, seit 1924 in Rom und seit 1930 Professor für Liturgie und Hagiographie am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie, schreibt achtzigjährig am Karfreitag 1959 in Rom seinen prallvollen - siebenseitigen - Lebenslauf, beschließt ihn feierlich - wie es sich für einen Mönch gehört - mit einem großen "A M E N", und lässt ein kleinlautes Postscriptum folgen, das dem Schreiber dieser Zeilen das Blut erstarren lässt. Es heißt nämlich: "PS. Die hier vorgetragene etwas holperige Darlegung, bei der u.a. die Mitgliedschaft zur Görres-Gesellschaft zur Pflege der katholischen Wissenschaft vergessen wurde) bedarf, sollen wichtige Hintergründe sichtbar werden, eines Nachtrages", und dann folgen einige Literaturhinweise. Aber: Wie kann man seine Mitgliedschaft in der Görres-Gesellschaft vergessen??? Dass Ihnen das nie passiert!!!!

Unserer Artikelserie über den Laacher Benediktiner Neunheuser siehe hier.

Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie hat seit Gründung 1925 einen eigenen Verlag und große Bücherbestände auf Lager. Nun ist ein erster Schritt gemacht, den Verkauf für die Interessenten zu erleichtern. Viele höchst wichtige und zum Teil auch alte Bücher sind nun wieder erreichbar und können online bei Booklooker erworben werden (einige wenige Titel werden noch nachgetragen). Durch Booklooker erscheinen die Bestände auch auf der Suchmaschine Karlsruher Virtueller Katalog.

Booklooker PIAC

Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie bietet wieder für ein breiteres Publikum seinen Einführungskurs an und vergibt erstmals 6 ECTS an jene, die den Kurs mit Prüfung abschließen. Der Kurs findet von November bis März samstags statt, umfasst Vorlesungen und Besichtigungen und kostet 300,- Euro.

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