Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

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"Ich gehe vor die Fassade: die Luft über dem Platze zittert: ein Meer ... Kopf an Kopf; Platz und die grosse Doppelstrasse an Stelle der früheren Borgo's, bis zur Engelsburg und dem Tiber sind gefüllt; im Vordergrunde blitzt es im Sonnenschein von Waffen. Aber oben kann man sich nicht halten; einmal steht man zu nahe unter der Loggia, um gut sehen zu können; man wird schier erdrückt, obwohl der Hauptstrom noch in der Basilika ist. Also zwänge ich mich wieder hinaus, gehe herum, komme an die Stufen vor der Fassade, wo bis zum spalierbildenden ital. Militär genug Platz ist.

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Der Vatikan hat am 30. April die Suche nach der vermissten Emanuela Orlandi auf dem Campo Santo Teutonico für richterlich abgeschlossen erklärt. Demnach werden auf dem deutschen Friedhof keine weiteren Untersuchungen mehr vorgenommen. Der Fall hat dem Campo Santo weltweites Interesse beschert. Man öffnete die Engelgräber und Ossuarien, fand aber nur uralte Totengebeine, die forensisch untersucht wurden. 

Nachricht

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"Dass ich da Ihrer aller gern [...] geliebten Stätte daheim oder für Sie in der Ferne, in longinquis und in [...] positi, wirken, ist selbstverständlich; besonders teuer machte den feierlichen Augenblick natürlich auch der Gedanke, dass der Papst in so vielfacher Weise uns Deutschen bekannt ist, angefangen von P. Lambert bis zu mir seinem einstigen unwürdigen apostolischen Diakon.

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"Etwa um 10 mag es gewesen sein, als der Papst kam (um 1/2 8 war die Basilika schon geschlossen, viele, auch manche unserer Brüder kamen nicht mehr hinein); ich sah die Kirche noch nie so voll! Zwar erklangen beim Einzug nicht die Silbertrompeten, aber die Begeisterung  war doch gross; die Non wurde vorbildlich gesungen von unseren Leuten & Schülern der Scuola di Musica Sacra von Don Sunol; P. Beat beherrschte spielend den weiten Raum.

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"Dann kam heute der Tag der Coronatio; Tage der Angst haben wir vorher zugebracht, werden wir wohl Billette bekommen? denn der Andrang war ungeheuerlich! Aber wir bekamen schliesslich alle eines. Ich zog morgens schon um 6 aus dem Hause; in wunderbarer goldener Pracht zeigt sich der Morgenhimmel, verspricht einen Tag, wie er für die Krönung sein muss, nachdem in den letzten Tagen das Wetter launisch gewesen.

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"Als ich die im Lautsprecher doppelt mächtige Stimme des Papstes vernahm, war mein erster instinktiver Gedanke, also nicht Schuster; dann dachte ich eigentlich nichts mehr, bis ich auf dem Platze mir dessen bewusst wurde.  Auf den nächsten Kleriker zu: chi è il Papa? Pacelli! Come si chiama? Pio XII! Und dann von neuem los mit der Begeisterung, dem Klatschen; ich habe selten so etwas mitgemacht an Emotion;

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"Ich aber bin skeptisch, glaube nicht an Prophezeihungen, entferne mich rechtzeitig, wie der Rauch gelb wird und erreiche als erster die Elektrische, ehe sie von den Massen gestürmt wird; dieser mein Rationalismus liess mich dann nachmittags zu Hause bleiben, bei allen letzten Konklaven hatte es lange gedauert! An Pacelli konnte ich nicht im Ernst denken, weil es gegen alle Tradition war, den Staatssekretär zu wählen. Ganz geheuer war es mir zwar nicht.

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(zur 1. Folge)

"Am Tage nach der Beisetzung (von Pius XI.) war ich auch unter den ersten am Grabe Pius' XI. unmittelbar neben Pius X., sehr stimmungsvoll, das gute Volk betete laut sein De profundis unten, auch in den nächsten Tagen unermüdlich dort; dann kam die Zeit der Sedisvakanz; ich stand "Schlange", stundenlang, um nur einige der päpstlichen Freimarken zu erobern. Das Geschwätz aber war furchtbar; jeder Kardinal, der als Kandidat genannt wurde, wurde möglichst bald nach allen Regeln durch den "Kakao" gezogen;

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Der 1903 in Essen-Rüttenscheid geborene Pater Burhard Neunheuser, Benediktiner aus Maria Laach, der annähernd 100-jährig am 29. November 2003 verstarb, begann 1922 in Bonn sein Studium für die Erzdiözese Köln und war zutiefst von Romano Guardini geprägt. Noch im selben Jahr trat er in die Abtei Maria Laach ein und war, ausgestattet mit einem unverbesserlichen Optimismus, sein gesamtes Leben als akademischer Lehrer in seinem Kloster und in Rom tätig. Neunheuser war 1965 bis 1979 Professor für Liturgiegeschichte am Liturgischen Institut Sant'Anselmo zugleich an der Urbaniana (dort als Nachfolger von Annibale Bugnini), bevor er nach Laach zurückkehrte. Seine Spiritualität kreiste auf der Linie von Odo Casel um das Paschamysterium. 

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