Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Am 30. April hielt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann in der Bibliothek der Anima die Festrede auf dem 36. Stiftungsfest der Katholischen Akademischen Verbindung Capitolina zu Rom. Dabei erwähnte er besonders die Görres-Gesellschaft und deren Römisches Institut, da sein Vater Johannes Herrmann, Rechtsprofessor in Erlangen, in den bewegten Jahren 1967 bis 1979 Generalsekretär der Görres-Gesellschaft war. Auf derselben Veranstaltung erhielt Stefan Heid durch den Philistersenior Franco Reale das Ehrenband der Capitolina. 

Ein Artikel im Spiegel lenkt erneut die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Gefährdung der deutschen Schule, des Deutsche Archäologischen Instituts, des Deutschen Historischen Instituts und des Goethe-Instituts in Rom durch Entschädigungsforderungen Italiens für Verbrechen der Wehrmacht an Zivilisten Ende Juni 1944. Italien war am 10. Juni 1940 auf Seiten Hitler-Deutschlands in den Krieg eingetreten. 

Spiegel

In der rechten Seitenkapelle der Kirche des Campo Santo Teutonico stand ein klassizitischer Marienaltar. Es war ein sog. privilegierter Altar, den der Rektor Anton de Waal am 2. Juli 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, der Regina Pacis, der Friedenskönigin Maria, weihte. Er hatte Papst Benedikt XV. versprochen, dort jeden Tag eine hl. Messe zu lesen, bis der Friede zurückgekehrt sei (Päpstlichkeit und Patriotismus, S. 790). An diesem Altar haben noch Hubert Jedin und der irische Held Hugh O'Flaherty während des Zweiten Weltkrieg täglich in aller Frühe die Messe gelesen, um anschließend beim Frühstück über Krieg und Frieden zu debattieren..

 

Am Karsamstag, dem 16. April, wird Papst em. Benedikt XVI. 95 Jahre alt. Dazu hat die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik eine Gratulations-Website eingerichtet, auf der sich jeder einschreiben kann.

Gratulation

So oder ähnlich lauteten die Schlagzeilen in den Medien. In Wahrheit ist der ehemalige Papstpalast nach wie vor überwiegend ein kirchliches Verwaltungsgebäude und darüber hinaus werden die endlosen Räume des von Papst Sixtus V. errichteten Gebäudes seit dem 19. Jahrhundert auch als Museum genutzt. Nun wurde das bestehende Museum lediglich umgestaltet. Man kann die Räume nur noch mit einer Führung durch Ordensschwestern (Missionarinnen der göttlichen Offenbarung - grüner Habit) betreten.

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Die Vereinigung der historisch-archäologischen Institute Roms, die sog. Unione Internazionale, hat eine Initiative gestartet, ukrainischen Wissenschaftlern kurzfristig mit Unterbringung in Rom zu helfen, die durch den russischen Angriff auf der Flucht sind. 

Unione

Nachdem er noch vor wenigen Wochen auf der Tagung "Giovanni Battista de Rossi" gesprochen hatte, ist Fabrizio Bisconti (* 1955) nach kurzer Krankheit völlig überraschend verstorben. Es trifft uns alle wie ein Schlag. Wir verlieren einen überaus kompetenten und liebenswerten Kollegen und Lehrer.

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Das 1879 am Campo Santo Teutonico gegründete "Collegium Cultorum Martyrum", das die Verehrung der römischen Märtyrer in den Kirchen und Katakomben fördern will und bis heute beansprucht, seinen Sitz am Campo Santo Teutonico zu haben, stellt jedes Jahr den Kalender der Stationsgottesdienste in der Quadragesima zusammen. Der Stationskalender führt sich zurück auf das frühe Mittelalter, als die Päpste vor allem an den Tagen der Fastenzeit jeweils in einer der Stadt- oder Friedhofskirchen Roms Messe feierte und dazu vom Lateran her zur Stationskirche ritt. In der jüngeren Zeit nimmt der Papst nur noch an der Stationsmesse am Aschermittwoch in Santa Sabina auf dem Aventin teil.

Stationskalender 2022

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Anlässlich des 200. Geburtstags des römischen Christlichen Archäologen Giovanni Battista de Rossi (1822-1894) hat der Vatikan eine Sonderbriefmarke für 2,50 Euro herausgebracht. Die Briefmarken oder der Ersttagsbrief können an der vatikanischen Post oder in Briefmarkengeschäften erworben werden (etwa direkt am Vatikan Santarossa). Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie und die Päpstliche Kommission für Christliche Archäologie veranstalten eine Serie von Besichtigungen und Vorträgen während des Jahres.

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