Egeria beschreibt die Karfreitagsliturgie in Jerusalem Ende des 4. Jahrhunderts:
"Nach dem ersten Hahnenschrei (ca. 4-5 Uhr nachts) steigt man dann mit Hymnen wieder vom Imbomon (Himmelfahrtsstelle auf dem Ölberg) herab und geht zu dem Ort, wo der Herr gebetet hat, wie im Evangelium geschrieben steht: Und er entfernte sich einen Steinwurf weit und betete (Lk 22,41) und das Folgende. An dieser Stelle steht nämlich eine herrliche Kirche (wahrscheinlich Eleona-Kirche). Der Bischof und das ganze Volk treten dort ein, man spricht ein zu Ort und Tag passendes Gebet, rezitiert auch einen passenden Hymnus und liest dort die Stelle aus dem Evangelium, wo er zu seinen Jüngern spricht: Wacht, damit ihr nicht in Versuchung geratet (Mk 14,33-42). Diese ganze Stelle wird dort gelesen und schließlich wieder ein Gebet gesprochen.
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Aus aller Welt