Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Herman H. Schwedt, eines der fleißigsten Mitglieder des RIGG, der schon 1980 im 37. Supplementband der Römischen Quartalschrift seine erste große Arbeit über die römische Inquisition (Prozess Georg Hermes) veröffentlicht hat, hat nun im 62. und 64. Supplementband (2013, 2017) seinem Lebenswerk die Krone aufgesetzt, indem er auf 1000 Seiten alle Personen, die zwischen 1542 und 1700 in der römischen Inquisition gearbeitet haben, detailliert aufführt (biographische Daten, Karriere, Publikationen und Studien über die betr. Personen). Damit hat er ein immenses Werk vorgelegt, das für sämtliche Forschungen zur Rom- und Papstgeschichte der Neuzeit unverzichtbar sein wird. Es wird für Rom-affine Bibibliotheken dringend empfohlen, beide Werke zu erwerben, bevor sie vergriffen sind. Hier finden Sie eine Buchbesprechung von Jean-Louis Quantin.

Hier zu Schwedts Inquisitionsbüchern bei Herder

Im Verlag Schnell & Steiner erschien jüngst ein Bildband über den 1569 bis 1576 geschaffenen Bildschmuck der Schlosskapelle von Celle. Die praktisch vollständig erhaltene Ausstattung folgt einem einheitlichen lutherischen Programm. Es zeigt sich einmal mehr, dass das genuine Luthertum keine Aversion gegen Sakralkunst hegte, sondern diese in den Dienst der neuen Lehre stellte. Man mag sich täuschen, aber in der Art der Buntdekoration der Wände und des Aufbaus der Stallungen, Emporen und Ehrenlogen scheint die Raumgestaltung einen erstaunlichen Einfluss römischer Grotesken-Imitation (Girlanden, Architekturen) aufzuweisen. Für die Liturgie ist interessant, dass der Altar noch ganz in der katholischen Tradition gestaltet ist. Er könnte problemlos für das katholische Messopfer dienen: Er ist exakt geostet und hat als Hauptbild des Triptychons die Kreuzigung.    

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Altar und Kirche - Prinzipien christlicher Liturgie (Schnell & Steiner, 2019)

Ein Altar ist eine Opferstätte oder ein Opfertisch als Verehrungsstätte für Gottheiten (Wikipedia). Ob das, was die Christen heute im Gottesdienst verwenden, ein Altar sein darf, darüber streiten sich die Konfessionen. Seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils steht jedenfalls der Altar im Mittelpunkt vieler Neugestaltungen katholischer Kirchenräume. Dabei orientiert man sich gern an der Frühen Kirche. Das Konzil verweist nämlich auf die „Norm der Väter“. Doch wie lässt sich das mit der weit verbreiteten Meinung vereinbaren, das Christentum habe anfangs keinen Kult und keine Opfer gekannt, sondern nur Liebes- und Sündermähler, in Hauskirchen begangen? Erst spät, seit Kaiser Konstantin, habe sich ein regelrechter Staatskult mit Opfern, Altären und prachtvollen Sakralräumen herausgebildet, und an diesem historischen Ballast leide die Kirche heute noch. Aber stimmt das wirklich? Oder sind das nicht eher Klischees, die man kritisch hinterfragen muss? Der vorliegende Band schlägt einige Schneisen in das Dickicht und kommt zu ebenso überraschenden wie anregenden Ergebnissen.

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Weitere Bücher von Stefan Heid zur Liturgie:

 

Der deutsche Osservatore Romano hat in seiner Vorweihnachtsausgabe dankenswerterweise den Vortrag von Kardinal Paul Josef Cordes anlässlich der Vorstellung des neuen Buches von Stefan Heid und Karl-Joseph Hummel über den Campo Santo Teutonico und die Deutschen in Rom veröffentlicht.

Hier zum Buch: PÄPSTLICHENKEIT UND PATRIOTISMUS

Kirchengeschichte eignet sich nicht unbedingt zur schwarz-weiß-Apologetik. Schlimm ist oberflächliches Schönreden kirchlicher "Sünden". Aber es gibt eben doch auch einen Sack eingefleischter Vor- und Fehlurteile, auf die das Christentum nicht erst heute stößt. Und ja, das Christentum hat auch das Recht, nicht jede Dummheit, die erzählt wird, unkritisch hinzunehmen. Prof. Dr. Arnold Angenendt hat daher sein dickes Buch Toleranz und Gewalt, in dem es um den historisch seriösen Blick auf die Schattenseiten der Kirchengeschichte geht, nun auf ein handliches Buch zusammengekürzt. Lesenswert! 

Paul Badde, "verrömerter" Journalist, kritischer Vatikanist (Vatican-magazin) und bekannter Buchautor, dazu Mitglied des RIGG, hat seine Reportagen und Essays über Papst Benedikt XVI. veröffentlicht. Seine immer glasklaren und sprachlich brillanten Beiträge sind noch heute lesenswerte Analysen des zurückgetretenen Papstes. Seine Reportagen als Korrespondent der WELT über Jerusalem sind nun ebenfalls in einem Buch zusammengefasst. Lesenswert!

Kardinal Paul Josef Cordes hat am 9. Dezember mit großer Sympathie und Präzision das neue Buch über den Campo Santo Teutonico zwischen 1870 und 1918 vorgestellt. Im vollen Saal würdigte er diesen Band nicht nur als einen Blick zurück in die Vergangenheit dieses einmaligen Ortes der Deutschen, sondern auch als ein Fenster in die Zukunft, das dazu beitragen kann und soll, den Campo Santo als Stätte des Glaubens und der Wissenschaft zu stärken. Er würdigte, dass nur eine gesunde und reife Institution, wie sich der Campo Santo mit seiner Erzbruderschaft und dem Priesterkolleg im Verein mit dem Görres-Institut heute präsentiere, eine solche wissenschaftliche Leistung hervorbringen könne, und empfahl den Band wärmstens zur Lektüre und als Weihnachtsgeschenk.

Stefan Heid äußerte sich in einem Interview mit Gudrun Sailer über das Buch.

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Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Deutsche Apotheker (!) Verlag empfiehlt auf einer eigenen Website unbedenkliche Bücher, darunter mehrere von Stefan Heid. Daher mein Gesundheitstipp: Verschenken Sie diese Bücher an Ihre Liebsten!

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Ich bin mir sicher, dass meine Kolleginnen und Kollegen jetzt schnell prüfen, ob ihre Bücher auch gesund sind. 

Reimund Haas (Köln) schreibt in einer Rezension des Buches von Herman H. Schwedt, Die römische Inquisition, erschienen 2017 als 64. Supplementband der Römischen Quartalschrift, Schwedts Publikationen seien ein "Leuchtturm der Inquisitionsforschung". Das RIGG ist stolz, zwei Bände zur Inquisitionsforschung von Schwedt herausgegeben zu haben. Der frühere Band handelt über die Anfänger der Römischen Inquistion.

Hier finden Sie die Rezension (in Theologische Revue 114, 2018, 390f.).

Das "Historische Jahrbuch" der Görres-Gesellschaft erscheint seit der jüngsten Ausgabe bei Herder. Noch kann man dort nicht die online-Ausgabe und einzelne Aufsätze bestellen, aber dieser Service wird wohl in Zukunft angeboten werden. Die HJ veröffentlicht häufig - nicht ausschließlich - die Vorträge der Sektion für Geschichte auf den Generalversammlungen der Görres-Gesellschaft. Im 138. Jahrgang, 2018, finden sich unter anderem Beiträge von:

  • Martin Rhonheimer: Vom Subsidiaritätsprinzip zum Sozialsstaat
  • Gerald Schwedler: Kirchenbauprojekte des Spätmittelalters
  • Bertam Schefold: Mittelalterliche Kapitalkritik und die Weberthese
  • Britta Kägler: Finanzielle und soziale Aspekte der barocken Baukonjunktur

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