Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

2014 fand an der Universität Lugano eine Tagung über die Geschichte und Theologie des Diakonats statt. Mit der Geschichte befassen sich eigentlich nur die Beiträge von Damiano Spataru (Diakonat bei den Kappadokiern) und Manfred Hauke (Diakonissen). Die Arbeit von Hauke ist wichtig, insofern er alle neuralgischen Punkte der Studie von Martimort Standardwerk "Les diaconesses. Essai historique" (1982) anspricht und eine sehr nützliche Literaturergänzung zu diesem Thema bringt. Die systematischen und liturgischen Beiträge des Buches stammen von Winfried Haunerland, Serafino Lanzetta, Matthias Mühl, Helmut Hoping u.a.

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Früher sagte man - mit Heraklit - der Krieg ist der Vater aller Dinge. Viele schütteln heute den Kopf: Wie kann man nur den Krieg verherrlichen? Aber es geht doch eher darum, dass der Streit um die besseren Argumente, die Auseinandersetzung und "Polemik" - pólemos patèr pánton" - etwas Gutes sind. Die Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten und der Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards haben das, inspiriert durch einem Aufsatz von Romano Guardini, ins Christliche, Alttestamentliche übersetzt: Der Kampf Jakobs am Jabbok mit Gott ist das Paradigma des künstlerischen Schaffens.

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Sible de Blaauw hat auf HSozKult eine ausführliche Rezension geschrieben, in der er "Altar und Kirche: Prinzipien christlicher Liturgie" genau unter die Lupe nimmt, Gutes lob, Fragwürdiges kritisiert und dabei alles in allem "eine höchst reizvolle Lektüre" gehabt zu haben scheint. 

"Selten bietet das bloße Inhaltsverzeichnis ein so vollständiges Bild des Gegenstandes, der Methodik und der Sicht eines Buches wie in Stefan Heids Altar und Kirche. Es ist ein Kompliment für den durchgearbeiteten Aufbauch und die aussagekräftigen Kapitelteil und Zwischenüberschriften, die diese Arbeit schon auf den ersten Blick kennzeichnen"

Hier die ganze Rezension 

Andreas Weckwerth, Ordinarius für Alte Kirchengeschichte in Eichstätt, hat in der Reihe Corpus Christianorum ein immens hilfreiches Handbuch über alle westlichen Synoden bis zum 7. Jahrhundert zusammengestellt. Insgesamt werden von 400 Synoden in Italien, Spanien, Gallien, Britannien und Afrika nach einer historischen Einordnung die Editionen und Übersetzungen sowie Sekundärliteratur angezeigt. Damit ist eine objektive Grundlage für jede weitere Forschung gewonnen.

Clavis Conciliorum

Mit Nr. 1 (2020) ist die neue Russische Zeitschrift für Kirchengeschichte gestartet. Sie wird von der Abteilung Kirchengeschichte der M. V. Lomonosov-Staatsuniversität Moskau herausgegeben und ist weltanschaulich neutral und nicht konfessionell gebunden. Sie nimmt Beiträge zur Kirchengeschichte, Archäologie und Kunstgeschichte auf. Hauptherausgeber ist Prof. Venjamin V. Simonov. Die Zeitschrift erscheint mit 4 Heften pro Jahr. Die online-Ausgabe ist frei zugänglich. 

Russian Journal of Church History

Frank Czerner legt in seinem Buch "Sakraldenkmal" ein fulminantes Plädoyer für eine Revision  der Umbaupläne des Innenraums der Hedwigskathedrale vor. Der preisgekrnte Entwurf wird seiner Ansicht nach bei weitem dem komplexen Anspruch, den dieser Kirchenraum stellt, nicht gerecht. Unter historischen, theologischen, liturgischen, denkmalschutzrechtlichen und architektonischen Gesichtspunkten bietet Czerner einen unbedingt in die Debatte einzubeziehenden Beitrag. Hier läuten wirkich alle Glocken: Wer jetzt noch nicht aufwacht, ist schon tot. 

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Das neue Buch: Pietro e Paulo: La „Roccia“ e „il più Piccolo” degli Apostoli a confronto

Enrico Cattaneo, langjähriger Professor und fruchtbarer Schriftsteller auf dem Gebiet der Patrologie, erweist sich einmal mehr als exzellenter Kenner des neutestamentlichen und apokryphen Schrifttums sowie der Apostolischen Väter (1 Clemens, Irenäus, etc.). Er legt eine profunde Studie vor, in welcher er das historische und theologische Verhältnis der beiden Apostelfürsten Petrus (der „Fels“) und Paulus (der „Junior“) zueinander sowohl im Neuen Testament als auch bei den Apostolischen Vätern des 2. Jahrhunderts untersucht.

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Derzeit wird eine vatikanische Filmdokumentation über die Zeit der deutschen Besatzung 1943/44 in Rom produziert. Gleichzeitig mit der Öffnung sämtlicher vatikanischer Archive zum 2. MÄrz 2020 - der Archive sowohl des Heiligen Stuhls als auch des Vatikanstaats -  ist bereits das Archiv der Päpstlichen Gendarmeria ausgewertet und publiziert worden. In der Tat besaß der Autor Cesare Catananti bereits vor der allgemeinen Öffnung Zugang zu den verschiedenen vatikanischen Archiven ("l'autore ha avuto accesso in via del tutto eccezionale"; Klappentext).

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Yvonne Dohna Schlobitten, die in Urbino und Rom für die 500-Jahrfeier des Todes von Raffaello da Urbino auf verschiedenen Ebenen engagiert ist, hat ein sehr ansprechendes Heft publiziert, in dem sie die wichtigsten Gedanken zum letzten Meisterwerk Raffaels, der Verklärung Christi, zusammenfasst. Claudio Strinati, einer der bedeutendsten Kunsthistoriker und Raffael-Kenner unserer Zeit, schreibt zu dem Heft: "Gegenstand des Buches ist die Verklärung Raffaels, das Hauptwerk seiner Hauptwerke, eines der größten Kunstwerke aller Zeiten, und die Autorin zeigt sehr klar auf, warum dieses Gemälde wirklich die Quintessenz nicht nur des Lebenswerks des Meistermalers aus Urbino ist, sondern auch der gesamten Renaissancekunst, wenn man diese nämlich vom Gesichtspunkt der religiösen Dimension aus betrachtet".

Claudio Strinati wird am 28. November 2020 im Rahmen unserer Raffael-Tagung den öffentlichen Görres-Vortrag zum Thema "Il Primato di Raffaello Sanzio" halten. 

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Der erste opulente Band eines auf vier Teile konzipierten Lexikons aller Bischöfe der Donaumonarchie ist erschienen, herausgegeben von Rupert Klieber unter Mitarbeit von Peter Tusor. Er behandelt die ungarischen Bischöfe von 1804 bis 1918. Das Lexikon war noch durch Erwin Gatz angeregt worden, der daran mitarbeiten wollte, bevor er überraschend verstarb. Insofern orientiert es sich am Bischofslexikon der deutschsprachigen Länder, erweitert aber das Konzept. In sieben Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein, das höchsten Erwartungen gerecht zu werden verspricht. 

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