Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Arnold Eschs Schatzkiste historischer Kuriositäten und Kolportagen ist schier unerschöpflich. Nun hat er im Beck-Verlag ein neues Buch vorgelegt, in dem er seine Funde aus Akten und Archiven meisterlich ausbreitet. Diesmal geht es nicht nur um Rom, auch nicht nur um Italien, sondern noch weiter auch um Jerusalem, Konstantinopel, Venedig, Göttingen, Nordafrika, das Schwarze Meer, Innerasien undsoweiter. Nach bekannter Manier werden historische Fragmente liebevoll gewürdigt und in das größere Ganze eingeordnet, das von Esch eben auch gesehen und beherrscht wird. So werden scheinbare Nebensächlichkeiten zu Fragmenten der Weltgeschichte. So nimmt man teil an der Rehabilitierung des normalen Lebens im Mittelalter, und man kann sicher sein, dass jedes Wort, jede Zeile, die man liest, historisch verbürgt ist. (alle Esch-Bücher im Campo Santo)

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Im Rahmen des internationalen Projekts zur Erfassung aller frühchristlichen Kirchen Europas (Corpus Architecturae Religiosae Europeae - C.A.R.E.) ist nun ein erster Band über die Kirchen Roms herausgekommen (Regionen 1-4). Dieser Band wird zusammen von der Universität Zagreb und dem Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie herausgegeben. Verfasser sind Federico Guidobaldi, Angela Miele und Chiara Cecalupo, alle drei vom Päpstlichen Institut. 

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Christoph Markschies hat mit einem glänzenden Vortrag in der Berliner Katholischen Akademie den neuen Prachtband über die 100 wichtigsten Kunstwerke der Vatikanmuseen vorgestellt, der vom Verlag Schnell & Steiner herausgegeben wurde. Die Vorstellung wurde vom Akademiedirektor Joachim Hake und dem Apostolischen Nuntius Nicola Eterovic eröffnet. Der Prachtband im Schuber, ein ideales Weihnachtsgeschenk, stellt Hauptwerke der Kunst aus allen Abteilungen der Vatikanmuseen vor. Herausgeberin ist die Museumsdirektorin Barbara Jatta.

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Prof. Daniel Cardó, der in den USA Patristik und LIturgie lehrt, hat in Cambridge University Press eine zugleich wissenschaftlich solide wie spirituell reichhaltige Studie zu einem präzisen, letztlich von Benedikt XVI. angestoßenen Aspekt der Eucharistiefeier vorgelegt: The Cross and the Eucharist in Early Christianity. A Theological and Liturgical Investigation (2019). In der katholischen Theologie ist ein heftiger Kampf gegen das Kreuz auf dem Altar entbrannt, was doch ein wenig verwundern muss. Ein solcher postkonziliarer Bildersturm hätte auch und gerade Martin Luther auf die Palme gebracht, der bekanntlich stets das Abendmahl an einem Altar zum Kreuz hin zelebriert hat, ob dieses nun als Objekt auf dem Altar stand oder auf dem Tafelbild hinter dem Altar dargestellt war. 

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Pünktlich im September ist das erste Doppelheft des Jahrgangs 115 (2020) herausgekommen. Es enthält weitere Beiträge zur Augustinus-Tagung und andere bemerkenswerte Themen:

  • Elena Zocca:  L'impatto della Vita Augustini (e di Agostino) sulla produzione letteraria di età vandalica: temi martiriali e agiografici
  • Anna Esposito: Presenza degli agostiniani nell'ambito urbanistico e sociale di Roma (secoli XIII-XV)
  • Stefan Ardeleanu:  Hippo Regius - Buna - Bone. Ein Erinnerungsort im Spiegel der kolonialzeitlichen Augustinusrezeption
  • Habib Kazdaghli:  La mémoire de Saint Augustin dans la Tunisie contemporaine
  • Jutta Weiser: Augustinus als Symbolfigur der Afrique Latine bei Louis Bertrand
  • Ahmed Cheniki:  La représentation de Saint Augustin dans les littératures d'Afrique du Nord durant la période postcoloniale
  • Andreas Pflock: Zur Datierungsfrage des Ersten Clemensbriefs. Eine exemplarische Evaluation anhand der Argumente bei Lightfoot und Edmundson
  • Mandred Spata: Der Kirchenhistoriker Joseph Wittig und Rom 1904/06

Es folgt eine Rezension von Michael Rohrschneider über "Bayern im Umbruch. Die Korrespondenz der Salzburger Vertreter in München und Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo und Hofkanzler Franz Anton von Kürsinger zu Beginn der Bayerischen Erbfolgekrise".

Beim Verlag Herder kann das gedruckte Heft, aber auch die e-Ausgabe sowie jeder einzelne Beitrag erworben werden.

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Wir würden uns freuen, wenn Sie die Römische Quartalschrift abonnieren könnten und zu unseren regelmäßigen Lesern zählen!

Josef Meyer zu Schlochtern und Johannes W. Vutz aus Paderborn haben im Aschendorff-Verlag einen hervorragenden Studienband über den seinerzeit hoch geehrten Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger (1892-1975) zusammengestellt. Konkreter Anlass war ein Komunalstreit 2015, ob man Jaeger die Paderborner Ehrenbürgerschaft wegen seiner angeblichen Nähe zum Nationalsozialismus aberkennen solle. Jaeger war seit 1941 Bischof an der Pader. Die hoch interessanten, sehr ausführlichen Beiträge von Arnold Otto, Hans-Walter Stork, Joachim Kuropka und anderen gehen die Fragen direkt an:

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Zu den herausragendsten und beeindruckendsten Forschungsarbeiten über die Hagia Sophia in Istanbul, die nun wieder eine Moschee ist, gehört die Publikation von Alessandra Guiglia Guidobaldi und Claudia Barsanti (und Mitarbeitern) über die Marmorausstattung der Hagia Sophia (2004). Das mit fast 500 Fotografien, historischen Innenansichten und Rekonstruktionen versehene 900-seitige Buch bietet ein vollständiges Inventar der erhaltenen Ausstattungselemente. Die Arbeit hat ihren Wert etwa zum Verständnis des weltweiten Exports vergleichbarer Produkte aus prokonnesischem "Marmor" von den "Marmara"-Inseln in frühbyzantinischer Zeit. Die Hagia Sophia war eben in jeder Hinsicht Vorbild und Standard, ähnlich der Lateranbasilika im Westen. Eine solche Leistung, die eine jahrelange Vertrautheit mit dem Denkmal selbst voraussetzt, ist heute kaum mehr möglich. Umso wertvoller werden die Publikationen jener, die dieses Privileg noch besaßen.

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Aus einer Promotion am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie (PIAC) geht die jüngste Publikation von Chiara Cecalupo über den Malteser Antonio Bosio (1575-1629) und die frühesten Sammler christlicher Altertümer hervor. Die Studie gehört zur wachsenden Zahl herausragender Abschlussarbeiten des Instituts und zeigt eine echte, jedem Detail nachspürende Forscherleistung, die zurecht mit einleitenden Worten von den Betreuern Carla Salvetti und Vincenzo Fiocchi Nicolai gewürdigt wird.

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2014 fand an der Universität Lugano eine Tagung über die Geschichte und Theologie des Diakonats statt. Mit der Geschichte befassen sich eigentlich nur die Beiträge von Damiano Spataru (Diakonat bei den Kappadokiern) und Manfred Hauke (Diakonissen). Die Arbeit von Hauke ist wichtig, insofern er alle neuralgischen Punkte der Studie von Martimort Standardwerk "Les diaconesses. Essai historique" (1982) anspricht und eine sehr nützliche Literaturergänzung zu diesem Thema bringt. Die systematischen und liturgischen Beiträge des Buches stammen von Winfried Haunerland, Serafino Lanzetta, Matthias Mühl, Helmut Hoping u.a.

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Früher sagte man - mit Heraklit - der Krieg ist der Vater aller Dinge. Viele schütteln heute den Kopf: Wie kann man nur den Krieg verherrlichen? Aber es geht doch eher darum, dass der Streit um die besseren Argumente, die Auseinandersetzung und "Polemik" - pólemos patèr pánton" - etwas Gutes sind. Die Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten und der Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards haben das, inspiriert durch einem Aufsatz von Romano Guardini, ins Christliche, Alttestamentliche übersetzt: Der Kampf Jakobs am Jabbok mit Gott ist das Paradigma des künstlerischen Schaffens.

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