Pompeji: Man sollte es wieder einmal besuchen!
Von Nikolas Möller
Ein leicht unsicheres Gefühl beschleicht einen schon, wenn man nach vielen Jahren (in diesem Fall sind es siebzehn) beschließt, mal wieder Pompeji zu besuchen. Man liest ja von unendlichen Touristenströmen, hinzu kommt die bange Frage: welche Häuser sind überhaupt geöffnet, was bekommt man zu sehen?
Nach einem Besuch in der der vergangenen Woche ist festzuhalten: Ja, es sind viele Besucher da. Aber im Oktober verläuft es sich zum Glück etwas und an den Hotspots regeln freundliche und entspannte Wärter den Einlassverkehr. Das Lupanar lässt man besser links liegen, es sei denn, man möchte mindestens eine halbe Stunde anstehen. Auch in den Stabianer Thermen staute es sich etwas, das kann aber auch daran liegen, dass eine Gruppe Pilger (mindestens fünfzig Personen) zeitgleich anwesend war.
Seine Ruhe hatte man dafür auf dem sogenannten Forum Triangolare - einer der schönsten Bereiche der Stadt. Der in der Nähe liegende Isis-Tempel ist allerdings nur noch durch ein Gitter zu betrachten.
Klassiker wie das Haus der Venus in der Muschel, das Haus des Menander, das Haus des Faun und das Haus der Vettier waren zugänglich. Einige andere Häuser werden derzeit renoviert und hoffentlich irgendwann wieder geöffnet sein. Hilfreich ist ein Blick auf folgende Seite: https://pompeiisites.org/infodomus/
Sehr beeindruckend sind die Grabungen in der Insula dei Casti Amanti an der Via dell’Abbondanza. Dort kann man den Forscherinnen und Forschern quasi über die Schulter schauen, indem man mittels eines aufwendigen Gerüstes aus der Vogelperspektive auf die Grabung blickt. Hier ein Link: https://pompeiisites.org/comunicati/pompei-insula-dei-casti-amanti-scoperti-disegni-di-gladiatori-realizzati-da-bambini-prima-delleruzione-del-vesuvio-nel-79-d-c/
Eine Sache war früher immer – und bleibt auch heute – erfreulich: Gegen später wird es deutlich ruhiger, und so hat man die Gräberstraße Richtung Mysterienvilla schon fast für sich allein. Vielleicht liegt es auch daran, dass man dafür extra zahlen muss – aber das lohnt sich. Denn mittlerweile ist dort die Villa des Diomedes geöffnet und vor allem die seit 2015 fertig restaurierte Wandmalerei der Mysterienvilla wirkt ausgesprochen frisch und eindrücklich. Dort stand man schließlich nur noch zu zehnt und konnte den Mysterienfries ausgiebig bewundern.
Nebenbei sei erwähnt, dass es auch einen Jahrespass gibt. Für derzeit 35 Euro kann man mit der MyPompeii Card nicht nur Pompeji, sondern auch die Villa von Oplontis, die Villen von Boscoreale und Stabiae u. v. m. besuchen (hier der Link: https://pompeiisites.org/en/visiting-info/community-mypompeii-card/). Das wird im kommenden Jahr ausprobiert.
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Aus aller Welt
Römisches Institut der Görres-Gesellschaft


