Ich weiß nicht mehr, wer mir den knallroten Katalog "Welt im Wandel: Otto von Bamberg und die Christianisierung Pommerns vor 900 Jahren" geschenkt hat (es ist doch schon einige Monate her), aber eine kleine Verschnaufpause vor Beginn des Wintersemesters lässt es zu, den Bücherberg auf meinem Schreibtisch ein wenig abzubauen.

Da sticht dieser Band schon etwas hervor, auch weil unter Rektor Erwin Gatz die Bibliothek des Campo Santo Teutonico auf dem Feld der deutschen und österreichischen Bistumsgeschichte sehr gewonnen hat. Dazu passt nun auch dieser Band über die Christianisierung des an der Ostsee gelegenen pommerschen Landstreifens.

Es handelt sich um einen Ausstellungskatalog. Leider war die Ausstellung im Museum Wolgast nur wenige Monate 2024 zu sehen. Auch bei deisem Buch ist nicht klar, wo man es überhaupt kaufen kann. Möglicherweise ist es bereits vergriffen.

Die Frage, die sich sogleich stellt, lautet: Was hat ein Bamberger Bischof mit Pommern zu tun? Er ging nicht von sich aus dorthin, sondern wurde im 12. Jahrhundert vom polnischen Herzog Boleslaw gebeten, die Pommern zu christianisieren. Dieses Kapitel der Kirchengeschichte gehört sicher nicht zu den schlechtesten, denn es zeigt die völkerübergreifende Einheit im Glauben zwischen Polen und Deutschen, aber auch die Entscheidung zu einer Missionsmethode ohne Gewalt. 

Der von Felix Biermann, Stefan Rahde und Fred Ruchhöft betreute Katalog behandelt ausführlich Otto von Bamberg, seine Reisestationen, die vorchristliche Religion der Slawen und die archäologischen Spuren dieser Missionsbewegung. Die Beiträge sind mit großer Kompetenz von einem Autorenteam verfasst und durchgehend sehr anschaulich bebildert. 

Das Glanzstück der über 40 Objekte umfassenden Ausstellung war die sog. Mitra des heiligen Otto aus dem Bamberger Domschatz.