Einer der inzwischen zwei auf dem Campo Santo Teutonico bestatteten Kardinäle ist Gustav Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 1823), der seit den 1860er Jahren eng mit dem Campo Santo Teutonico und dessen Bruderschaft verbunden war.  Hohenlohe gehört mit dem ebenso auf dem Campo Santo liegenden Augustin Theiner zu jenen Persönlichkeiten, die sich gegen das Unfehlbarkeitsdogma von 1870 ausgesprochen haben und daher bei Hofe in Ungnade fielen.  

Jüngst haben wir auf die Publikation von Waltrudis Hoffmann über Franz Liszt hingewiesen, in der Hohenlohe prominent vorkommt, weil Liszt häufiger Gast auf dessen Villa d'Este in Tivoli war. Nun ist von Hans Emmert im Auftrag des Kulturfördervereins Schloss Schillingsfürst e.V. ein weiteres Buch erschienen, diesmal über den Kardinal.

Das kleine Buch "Kirchenrebell & Kunstmäzen" erhebt keinen durchgehend wissenschaftlichen Anspruch, wirft aber doch einige Schlaglichter auf den Kardinal anlässlich dessen 200. Geburtstags.

Besonders erwähnt seien die Bezüge zum Campo Santo Teutonico:

  • der kürzliche Besuch einer Schulgruppe aus Schillingsfürst am Grab des Kardinals (der Kardinal hatte 1873 in Schillingsfürst eine Mädchenschule gegründet, heute Realschule) (S. 14f)
  • von Waltrudis Hoffmann ein Beitrag über den Vatikan (S. 28-37)
  • schöne Abbildungen des deutschen Friedhofs und des Grabdenkmals (S. 62f).

Interessant scheint auch, dass der Kardinal in Rom überzeugt war, die Jesuiten und deren ultramontane Parteigänger planten einen Anschlag auf ihn. Aus Angst vor einem Giftanschlag habe er vor dem Zelebrieren der Messe den Messwein vorkosten lassen (S. 61). Soviel zu "Plaudereien" aus dem Vatikan.  

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