Im Sabbatinenbuch des Campo Santo Teutonico findet sich der Bericht von Rev. Wilhelm Bigot, Pfarrer zum hl. Michael in Laramie in Ohio in den USA, über seine Palästinareise. Den Bericht hat er am 10.., 17. und 24. Januar 1891 vorgetragen:

"I. Die Reise: 

Viele, sowohl Priester als Laien, unterlassen es, den innigsten Wunsch ihres Herzens zu erfüllen, d.h. eine Reise nach Paläestina zu unternehmen, weil ihnen zwei Schwierigkeiten vor Augen stehen, die  es wirklich wohl sind: 1. die Kosten, 2. die Erschwernisse der Reise.

a) Unkosten: Bei den leichten Verkehrsmitteln, welche die heutige Zeit bietet, fallen die Kosten der Reise wenig ins Gewicht. Im großen ganzen genommen kann die Reise über Neapel-Brindisi-Alexandria i. Egypt, Cairo, Ismailia Port Said nach Jaffa u. Jerusalem mit 800 frcs bestritten werden, und zwar hin u. zurück. Auf der Rückreise kann der Pilger anstatt Ausflüge nach Ägypten solche nach dem Libanon nach Beyrouth machen.

b) Beschwernisse: Diese fallen schon zum großen Theil weg, wenn man bedenkt, daß der große Theil der Reise, in Europa wie in Palästina, in der Eisenbahn oder in bequemen Wagen zirückgelegt werden kann. Ferner darf es niemanden abschrecken, drei Tage von Brindisi nach Alexandria und eine Nacht Port Said nach Jaffa auf dem Schiffe zuzubringen. Es ist fürs ganze Leben eine Genugthuung zu wissen, eine Seereise, und zwar nach einem so erhabenen Ziel, gemacht zu haben. Im hl. Lande, wo früher der Pilger tagelang auf Maulthieren reiten mußte, sind jetzt nach den Hauptpartien, z.B. von Jerusalem nach Bethlehem und Hebron, nach St. Johann im Gebirge nach Jericho und Bethamer, dann von Caipha nach Nazareth u. Tiberias, sehr schöne Straßen angelegt, und der Fahrpreis ein mäßiger, besonders wenn drei oder vier Personen zusammen reisen. Die Straße von Jaffa nach Jerusalem, welche sehr schön ist, wird überdies bald durch eine Eisenbahn ersetzt werden".