von P. Heinrich Walter ISch

Plötzlich und unerwartet ist Prof. Dr. Joachim Schmiedl ISch, am 10. Dezember 2021 in Vallendar mit 63 Jahren verstorben. 1958 in Nürnberg geboren, trat er 1977 in das Institut der Schönstatt Patres ein und studierte an der WWU in Münster Theologie. Nach seiner Priesterweihe (1987) und Promotion (1988) war er einige Jahre in der Seelsorge tätig, bevor er sich den Historischen Wissenschaften widmete. Er wurde 1998 an der WWU in Münster habilitiert und war ab 2001 als Professor für Kirchengeschichte an der PTHV in Vallendar tätig. In seiner Funktion als Dekan war er von 2017 bis 2020 Vorsitzender des Katholisch-Theologischen Fakultätentages.

Sein Forschungsschwerpunkt war das Zweite Vatikanische Konzil, seine Vor-, Nachgeschichte und Rezeption sowie seine Theologie als Auftrag an die Kirchen des 21. Jahrhunderts. Ein besonderes Forschungsinteresse galt synodalen Themen z.B. in von der DFG geförderten Projekten: „Das Zweite Vatikanische Konzil und seine Rezeption in der deutschen Kirche“ (2009-2011) sowie: „Mitteleuropäische Nationalsynoden in der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil“ (2012-2014). Mit großer Leidenschaft war er seit 2016 beteiligt am interkontinentalen Projekt: „Vatican II — Legacy and Mandate“, das bis 2024 projektiert ist.

Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt lag in der Ordens- und Spiritualitätsgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts, besonders auch in der Erforschung der Geschichte der Schönstatt-Bewegung. Von 1999 bis 2006 hatte er zusammen mit Gisela Fleckenstein die Leitung des Schwerter Arbeitskreises „Katholizismusforschung“ und seit 2001 die Leitung des Arbeitskreises „Ordensgeschichte des 19./20. Jahrhunderts“ übernommen. Zu seinem vielfältigen Engagement gehörte die Mitgliedschaft in vielen wissenschaftlichen Kommission wie z.B. der „Kommission für Zeitgeschichte“, Bonn (seit 2013), die Präsidentschaft der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie (2006-2015) und die Mitgliedschaft im Beirat der Görres-Gesellschaft (seit 2006). Von 2012 bis 2016 war er Synodale der Diözesansynode Trier und seit 2020 Delegierter beim Synodalen Weg. Joachim Schmiedl war vielfältig publizistisch tätig, als Chefredakteur der theologischen Zeitschrift „REGNUM“ (seit 2002), als Herausgeber der „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte“ (seit 2004), als Herausgeber der Reihe „Europas Synoden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil“ (seit 2013).