von Matthias Simperl

... nicht weniger versprechen Latein-Anbieter wie die Online-Sprachschule „Speaking Latin“ in Berlin, die von dem italienischstämmigen Altphilologen Luca Quaglierini (* 1982) geleitet wird.

Zur Schule

Für die Grund- und Aufbaustufe legt die Schule die von Hans Henning Ørberg (1920-2010) verfassten Lehrbücher „Familia Romana“ und „Roma aeterna“ zugrunde, die den aktiven Spracherwerb ohne Rückgriff auf eine Zweitsprache ermöglichen. Wichtig ist neben den wöchentlichen Sitzungen, selbst am Ball zu bleiben und ausreichend Zeit für Übungen einzuplanen.

Dem Schulleiter geht es dabei nicht allein um die Pflege der lateinischen Sprache selbst: Wer Latein mühelos spricht, liest und schreibt, der hat umso leichteren Zugang zu den philosophischen, literarischen und weiteren kulturellen Gütern Europas.

Die von Berlin aus gepflegte Latinität beschränkt sich dabei nicht auf Cicero und Caesar. Nachklassische Schriftsteller werden ebenso gelesen wie Autoren des Humanismus und des Barock. Wer zu tief ins merowingische Latein abgleitet, wird freilich ermahnt, so spreche man „Lutetiae“, aber nicht „Romae“.

Für besonders Ambitionierte hat Quaglierini mitunter Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Altgriechische im Programm. Ab nächstem Jahr wird außerdem ein Altgriechischkurs für Anfänger angeboten.

Der Verfasser dieser Zeilen besucht seit Juli selbst zwei über die Konferenzplattform „Zoom“ gehaltene Kurse an der Berliner Sprachschule. Die Latinistendichte unter den Kommilitonen scheint hoch, aber es finden sich auch genug Vertreter anderer Fächer und Bildungshintergründe: Gesprochenes Latein steht also jedem offen.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Berliner Online-Kurse: Die Gruppen sind sehr klein gehalten, sodass jeder zu Wort kommt. In bestem Kirchenlatein bleibt also nur zu sagen: Proficiat!