Die Bibel wird häufig als das am meisten übersetzte Buch der Welt gelobt. Aber die Bibel leidet auch an der maximalen Konfusion über die jeweilige Textgrundlage und Qualität der Übersetzungen. Eine sehr erhellende Einführung dazu bringt Rodrigo Kahl in seiner deutschen Übersetzung der Vulgata-Psalmen. Aber Achtung: Seit einigen Jahrzehnten ist die Neo-Vulgata auf dem Markt. Kahl übersetzt aber die orginale, "richtige" Vulgata, also jene Psalmen, die zum ursprünglichen Gebetsschatz der Kirche wurden und jahrhundetelang in den Klöstern gebetet wurden. 

Kahl legt eine lateinisch-deutsche Ausgabe mit maßvollen Kmmentaren vor.  Er bietet die Psalmen in ihrer Reihenfolge von 1 bis 150. Das Buch ist also kein Gebetbuch, sondern in erster Linie eine Übersetzungsleistung. Sie dient aber auch jenen, die die lateinischen Psalmen beten, zum besseren Verständnis des heute nicht mehr selbstverständlichen Kirchenlateins. Denn diese Psalmen mit ihrem kernigen Latein haben maßgeblich üdie Theologie, Kunst, Spiritualität und Mystik der Kirche inspiriert. Kahl gibt ein Beispiel: Bernhard von Clairvaux ist mit der neuen Vulgata gar nicht verständlich, sondern nur mit der jetzt von Kahl - übrigens in einer Lebensleistung - mustergültig übersetzten alten Vulgata.

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