Der kunstsinnige Eichstätter Priester Joseph Schlecht hielt sich 1889-1891 als Kaplan und Görres-Stipendiat am Campo Santo Teutonico auf. Im zweiten Jahr fungierte er als Direktor des RIGG, da Johann Peter Kirsch als Professor für Kirchengeschichte nach Fribourg abgereist war.

Nach seiner eigenen Rückkehr nach Eichstätt amtierte er nochmals 1893 für einige Monate in Rom als interemistischer Direktor. Sein Nacholger wurde dann der Würzburger Priester Franz Miltenberger. Schlecht wurde dadurch für das Institut bedeutsam, dass er die erste Geschäftsordnung formullierte (nur handschriftlich, nicht veröffentlicht), die die Grundlage für die von Ehses 1895 aufgestellte und für lange Zeit gültige Geschäftsordnung wurde.

Schlecht war viele Jahre Kirchengeschichtsprofessor in Eichstätt, Dillingen und Freising. Er war befreundet mit Ehses. Ein persönlicher oder wissenschaftlicher Nachlass von Schlecht scheint sich nicht erhalten zu haben.