Das leichte Finderglück der Archäologen in Rom
Eigentlich fragt man sich, weshalb in Rom trotz der ständigen Neubebauung so viel alte Strukturen aus der Römerzeit oder dem Mittelalter erhalten sind. Die Lösung ist ganz einfach: Rom ist die Siebenhügelstadt. Davon sieht man heute zwar nicht mehr viel, weil diese Stadt auf wundersame Weise wächst und sich einebnet, aber in dieser topographischen Besonderheit liegt die Lösung.
Das ursprünglich aus hohen Hügeln bestehende Gelände veränderte sich, weil die Hügel immer dichter besiedelt wurden und durch Erdrutsche oder einfach durch Schuttmaterial die Täler aufgefüllt wurden., was das Leben bequemer machte. Die heutige Archäologie braucht immer nur "am Fuß" eines ehemaligen Hügels bis in 5-10 Meter Tiefe zu graben, und schon findet sie sehr hoch erhaltene Strukturen.
Und das passiert auch ständig: Wann immer eine neue Grabung eine Sensation hervorbringt, ist es gewiss am Abhang eines Hügels. Durch die Auschüttung ist zumindest eine Hälfte bis in eine beträchtliche Höhe erhalten. Die spektakulärsten Beispiele sind die Nekropole unter St. Peter am Fuß des Vatikanhügels und die Kirche S. Maria Antiqua am Fuße des Palatin oder neulich wieder die Scatola Archeologica am Fuße des Aventin.
Wer fündig und berühmt werden will, braucht sich nur eine Stelle in einer Hügel-Randlage zu suchen, wo noch nicht gegraben wurde.
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Römische Notizen