Wenn an Weihnachten die Arbeitslosigkeit kommt
Es ist nicht unser Stil, Sozialpolitik zu treiben, aber da wir häufiger Job-Angebote veröffentlichen, kann auch einmal von der anderen Seite der Medaille die Rede sein, nämlich dass viele Jobs im Grunde genommen nur Zeitarbeit sind. Zuweilen nehmen Politik und Kirche den Mund zu voll. Die hehren Worte vom Menschenrecht auf Arbeit klingen hohl, wenn ausgerechnet in den Weihnachtstagen dann die Entlassungen kommen, natürlich unangekündigt, unvorbereitet. Ich greife dies auf, weil diese Tage zwei geschätzte Archäologinnen, eine davon Mitglied des RIGG, vor die Tür gesetzt wurden, die eine in Neapel, die andere in Rom. Zehn und mehr Jahre werden die jungen, hoch qualifizierten Leute mit Jahresverträgen bedient, dann entsorgt man sie kalt. Bloß kein dauerhaftes Arbeitsverhältnis! Bloß keinen Pensionsanspruch! Der vatikanische K9 plant, in den nächsten Jahren bis zu 1.500 Arbeitsverhältnisse zu beenden bzw. nicht neu zu besetzen. Wenn Kirche die Trostlosigkeit der Welt verdoppelt, ist es ratsam, bei den allfälligen Weihnachtsbotschaften und Neujahrsweltverbesserungsvorschlägen leiser zu treten.
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Jobs & Stipendien