Ingolstadt ist eine wunderschöne Stadt mit bedeutenden Kirchen und Kulturstätten. Seit 1972 befindet sich dort auch das Bayerische Armeemuseum, das von München ins Neue Schloss in Ingolstadt umgezogen ist. Dieser gewaltige Gebäudekomplex behaust inzwischen auch das Museum des Ersten Weltkriegs. 

Ein Besuch des Armeemuseums lohnt, allerdings merkt man ihm an, dass es aus der historischen Waffenkammer hervorgegangen und auf dieser Spur geblieben ist. Es werden viele Verteidigungs- und Tötungsgeräte gezeigt, aber es fehlen fast vollständig die Aspekte der medizinischen und religiösen Betreuung der Soldaten, die doch eigentlich im Krieg dazugehören. Ob man hingegen unbedingt den Schädel eines getöteten Soldaten mit dem Einschlagsloch der Hiebwaffe zeigen muss, ist doch diskutabel. Würde man Teile eines von einer Tretmine zerfetzten Körpers in der Vitrine zeigen? Auch könnten das soziale und familiäre Umfeld und die Kriegslogistik deutlich stärker vorgestellt werden. Leere Räume gibt es im Neuen Schloss zumindest in Hülle und Fülle. 

In den äußersten Winkeln des Schlosses findet man in drei Etagen die Zinnsoldaten. Davon das Foto (hier ein Holzsoldat).