Auch in dem jüngsten Roman des irischen Schriftstellers Joseph O'Connor "In meines Vaters Haus" (2023) über den irischen Priester Hugh O'Flaherty (1898-1963) kommt der Campo Santo Teutonico so gut wie nicht vor. O'Flaherty hat 1943/44 jedoch gerade vom deutschen Kolleg im Vatikan aus die größte private Hilfsaktion für die vor den Nazis in Rom Verfolgten aufgebaut.

Der Autor des Romans schreibt klugerweise, dass sich Biografen oder Wissenschaftler nicht auf sein Buch stützen dürfen und dieser Roman auch nicht als Quelle für Studenten gedacht ist, die sich mit dem Rom der Kriegszeit oder der Besetzung Italiens durch die deutsche Wehrmacht 1943/44 beschäftigen (S. 379).

Der Autor verweist vielmehr auf die wissenschaftliche Literatur über O'Flaherty, speziell auf den vom RIGG herausgegebenen Band "Orte der Zuflucht" (2015). Jetzt kann man aber auch das im Schnell& Steiner Verlag erschiene Heft "Der Held des Campo Santo" hinzuziehen (in Deutsch, Englisch und Italienisch), das zwar keine Fußnoten aufweist, dessen Aussagen aber sämtlich aus den Akten belegbar sind. 

Noch ein Wort zum Roman: Auf Seite 193 wird immerhin der Campo Santo Teutonico einmal erwähnt.  Aber auch hier ist so ziemlich alles frei erfunden. Das Zimmer, das O'Flaherty im Kolleg bewohnte, wird falsch beschrieben. Unsinn ist auch die Behauptung, das Gebäude selbst sei extraterritoriales Eigentum der Vatikanstadt. Das Gebäude ist Eigentum der Bruderschaft, das Territorium ist italienisch, aber die Staatshoheit ist vatikanisch. 

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