So wenig populär Militärgeschichte ist, so wichtig ist es doch, sich mit dem Krieg zu befassen, um den Frieden zu bewahren. Päpste haben immer auch als Herren des Kirchenstaats Kriege geführt, Todesurteile verhängt und Mauern gebaut. Das gehörte zu ihrem Geschäft als Staatmonarchen. Den Kirchenstaat wollte sich Pius IX. (1846-1878) nicht einfach so von den kriegstreibenden Italienern im nationalistischen Einheitsrausch des Risorgimento nehmen lassen. Tatsächlich wurden seit 1860 von den päpstlichen Truppen Verteidigungs- und Rückzugskämpfe geführt.

Auf dem Campo Santo Teutonico steht das bedeutende Grabdenkmal des belgischen Titularbischofs Friedrich Franz-Xaver de Merode (1820-1874), der als Priester und Kammerdiener das Amt des Kriegsministers Pius' IX. ausübte, bis er 1865 durch Intrigen gestürzt wurde. Sein Nachfolger, der deutschstämmige Baron Hermann Kanzler (1822-1888), liegt nicht auf dem deutschen Friedhof. Ulrich Nersinger, der in EWTN Vatikanthemen bespricht und am RIGG einen Vortrag über die päpstliche Eisenbahn gehalten hat (jetzt in Barbato / Heid, Macht und Mobilisierung), hat nun ein Buch über den militärischen Kampf um den Kirchenstaat 1860-1870 vorgelegt. Das spannend zu lesende und informationsreiche Büchlein entbehrt leider der Belege und Register.

Zum Buch