Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Die vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (Mainz) zusammen mit dem von Dr. Florian Kührer-Wielach geleiteten Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) (München) durchgeführte Tagung über Konfessionsbildung, Konfessionalisierung und ihre Folgen in der östlichen Christenheit Europas liegt inzwischen als Buch vor. Tatsächlich bietet der Band erstmals sowohl systematische als auch beispielhafte Einblicke in eine bislang übersehene Thematik, nämlich die Anwendbarkeit des westlichen Konfessionalisierungsparadigmas auf die religiöse und soziale Landschaft Osteuropas.

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In der opulenten Festschrift "Contextus" (Jahrbuch für Antike und Christentum, Erg.bd. 41) für Prof. Dr. Sabine Schrenk, die ihr anlässlich ihrer Emeritierung auf der Bonner Stiftungsprofessur für Christliche Archäologie überreicht wurde, sind zahlreiche Beiträge über frühchristliche Textilien, Bilder, Gebäude und Kleingegenstände versammelt. Den Abschluss bilden kirchenhistorische Beiträge, aus denen ein langer Aufsatz von Prof. Dr. Clemens Scholten (Köln) über die Frage "Das Fach Kirchengeschichte - eine theologische Disziplin?" (S. 545-572) herausragt.

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In der im Auftrag der Görres-Gesellschaft herausgegebenen Reihe "Eikoniká. Kunstwissenschaftliche Beiträge" ist von Mirjam Brandt (Hildesheim) eine umfangreiche Arbeit über die Patene im christlichen Kult vom 11. bis 13. Jahrhundert erschienen. Zusammen mit dem Kelch stellt die Patene das wichtigste Objekt im zentralen Moment der Messfeier dar, der Eucharistie. Obwohl beide vasa sacra gerade im Hochmittelalter eine sowohl künstlerische als auch funktionale Einheit bilden, kann die Patene durchaus als eigenständiges Kunstwerk gelten. Die vorliegende Arbeit untersucht daher nicht nur Form und Materialität der Patene, sondern auch ihre bildliche Gestaltung und Funktion unter Einbeziehung der theologisch-liturgischen Texte und Quellen. Eine Rezension des Buches wird demnächst in der Römischen Quartalschrift von Marco Aimone erscheinen.

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Die Münchener Dombuchhandlung wirbt großartig für unsere Bücher. Danke! In der Auslage stehen „Macht und Mobilisierung. Der politische Aufstieg des Papsttums“ und „Altar und Kirche. Prinzipien christlicher Liturgie“. Dahinter erkennt man die spätgotische Backsteinfassade der Münchner Liebfrauenkirche. Schnappschuss von Ignacio García.

eine Rezension des ev. Theologen Markus Schmidt (Leipzig)

Die Libreria Editrice Vaticana hat einen wahrhaft opulenten, großformatigen 554-seitigen Band im Auftrag des Staatssekretariats herausgegeben. Autor ist Dominique Henneresse. Behandelt werden die Ordensdekorationen - Pius-Orden, Gregorius-Orden, Silvester-Orden, Heilig-Grab-Orden u.a. - von Pius VII. bis Franziskus I. Behandelt werden aber auch goldene Rose, Schwert (Stocco) und Hut (Berrettone), ferner Kommemorativmedaglien. Der band ist mit 1370 (!) Abbildungen der Orden, aber auch der Ordensträger und der Verleihungsurknden ausgestattet. Hartmut Benz wird den Band ausführlich für die Römische Quartalschrift rezensieren. Zweifellos ist der Band dringend für jede kirchengeschichtliche Bibliothek anzuraten. Er ist in Französisch (48,-) und Englisch (64,-) erhältlich.

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Es ist selten, dass ein scheinbar so abgelegenes Thema wie die spätrömische Landwirtschaft in die 2. Auflage geht. Marco Johannes Bartoldus hat seine Augsburger Dissertation (2008) überarbeitet vorgelegt (2014). Tatsächlich ist ihm ein Grundlagenwerk gelungen, in dem viele knifflige Details des Ackerbaus und der Viehhaltung anhand der Schriften des gallorömischen Aristokraten Palladius (um 400-470) ausgebreitet werden: im Grunde ein Vademecum der ökologischen Landwirtschaft, aber auch der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.

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Prof. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, langjähriger Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn und Mitglied der Görres-Gesellschaft, hat 2014 ein opulentes Werk über die 400-jährige Geschichte der theologischen Ausbildung in Paderborn, angefangen von der Jesuitenuniversität 1614, herausgegeben. Darin wird nicht nur die Rolle der Jesuiten kritisch beleuchtet, sondern auch der Übergang von der "Theodoriana" zum fürstbischöflichen Universitätshaus und zur philosophisch-theologischen Lehranstalt des 19. Jahrhunderts nachgezeichnet.

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Prof. Dr. Stefan Samerski, der Kirchengeschichte in München und Berlin lehrt, macht in seinem Buch "Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920-1945" darauf aufmerksam, dass sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl 2020 zum 100. Mal jähren. In seiner Studie behandelt Samerski die Grundlagen des Staat-Kirche-Verhältnisses und der konkreten Kirchenpolitik seit der Zwischenkriegszeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Er zeichnet die herausragenden Bedeutung Eugenio Pacellis, des späteren Pius XII., in dieser hoch brisante Phase deutscher Geschichte akribisch nach. 

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PD Dr. Frank Sobiech, häufiger Gastforscher am RIGG, erhielt am 8. Dezember den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens im Alten Kapitelsaal des Erzbischöflichen Generalvikariats in Paderborn überreicht. Bereits am 15. Oktober erhielt Sobiech den Friedrich-Spee-Förderpreis der Friedrich-Spee-Gesellschaft Trier e.V. Seine neueste Publikation handelt über den Trierer Jesuiten Friedrich Spee (1591-1635) und ist in Englisch erschienen. Darin geht es um die Rolle der Jesuiten in den Hexenprozessen und ihre Gefängnisseelsorge. Leider hat man den griffigen Haupttitel "Torture and Confession" in der Endfassung aufgegeben. Das Buch erscheint als 80. Band der Bibliotheca Instituti Historici Societatis Jesu.

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So wenig populär Militärgeschichte ist, so wichtig ist es doch, sich mit dem Krieg zu befassen, um den Frieden zu bewahren. Päpste haben immer auch als Herren des Kirchenstaats Kriege geführt, Todesurteile verhängt und Mauern gebaut. Das gehörte zu ihrem Geschäft als Staatmonarchen. Den Kirchenstaat wollte sich Pius IX. (1846-1878) nicht einfach so von den kriegstreibenden Italienern im nationalistischen Einheitsrausch des Risorgimento nehmen lassen. Tatsächlich wurden seit 1860 von den päpstlichen Truppen Verteidigungs- und Rückzugskämpfe geführt.

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