Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Das neue Buch: Pietro e Paulo: La „Roccia“ e „il più Piccolo” degli Apostoli a confronto

Enrico Cattaneo, langjähriger Professor und fruchtbarer Schriftsteller auf dem Gebiet der Patrologie, erweist sich einmal mehr als exzellenter Kenner des neutestamentlichen und apokryphen Schrifttums sowie der Apostolischen Väter (1 Clemens, Irenäus, etc.). Er legt eine profunde Studie vor, in welcher er das historische und theologische Verhältnis der beiden Apostelfürsten Petrus (der „Fels“) und Paulus (der „Junior“) zueinander sowohl im Neuen Testament als auch bei den Apostolischen Vätern des 2. Jahrhunderts untersucht.

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Derzeit wird eine vatikanische Filmdokumentation über die Zeit der deutschen Besatzung 1943/44 in Rom produziert. Gleichzeitig mit der Öffnung sämtlicher vatikanischer Archive zum 2. MÄrz 2020 - der Archive sowohl des Heiligen Stuhls als auch des Vatikanstaats -  ist bereits das Archiv der Päpstlichen Gendarmeria ausgewertet und publiziert worden. In der Tat besaß der Autor Cesare Catananti bereits vor der allgemeinen Öffnung Zugang zu den verschiedenen vatikanischen Archiven ("l'autore ha avuto accesso in via del tutto eccezionale"; Klappentext).

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Yvonne Dohna Schlobitten, die in Urbino und Rom für die 500-Jahrfeier des Todes von Raffaello da Urbino auf verschiedenen Ebenen engagiert ist, hat ein sehr ansprechendes Heft publiziert, in dem sie die wichtigsten Gedanken zum letzten Meisterwerk Raffaels, der Verklärung Christi, zusammenfasst. Claudio Strinati, einer der bedeutendsten Kunsthistoriker und Raffael-Kenner unserer Zeit, schreibt zu dem Heft: "Gegenstand des Buches ist die Verklärung Raffaels, das Hauptwerk seiner Hauptwerke, eines der größten Kunstwerke aller Zeiten, und die Autorin zeigt sehr klar auf, warum dieses Gemälde wirklich die Quintessenz nicht nur des Lebenswerks des Meistermalers aus Urbino ist, sondern auch der gesamten Renaissancekunst, wenn man diese nämlich vom Gesichtspunkt der religiösen Dimension aus betrachtet".

Claudio Strinati wird am 28. November 2020 im Rahmen unserer Raffael-Tagung den öffentlichen Görres-Vortrag zum Thema "Il Primato di Raffaello Sanzio" halten. 

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Der erste opulente Band eines auf vier Teile konzipierten Lexikons aller Bischöfe der Donaumonarchie ist erschienen, herausgegeben von Rupert Klieber unter Mitarbeit von Peter Tusor. Er behandelt die ungarischen Bischöfe von 1804 bis 1918. Das Lexikon war noch durch Erwin Gatz angeregt worden, der daran mitarbeiten wollte, bevor er überraschend verstarb. Insofern orientiert es sich am Bischofslexikon der deutschsprachigen Länder, erweitert aber das Konzept. In sieben Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein, das höchsten Erwartungen gerecht zu werden verspricht. 

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Mons. Prof. Dr. Georges Hellinghausen hat eine kompakte Diözesangeschichte von Luxemburg im Aschendorff-Verlag veröffentlicht. Das katholische Herzogtum Luxemburg wurde in seiner Geschichte arg gebeutelt, immer wieder aufgeteilt, bis zum heutigen Kleinstaat, der sich freilich gegenüber dem Vatikanstaat immer noch wie ein Riese fühlen kann. Nicht nur politisch, auch kirchlich war Luxemburg ein Spielball der Mächte. Dass es trotzdem oder gerade deswegen ein eigenes Profil bewahrte, zeigt dieser Band, der mit großer Sachkunde die Geschichte von Napoleon bis heute skizziert. Hoch interessant sind die Schilderungen des ungeheuer vielfältigen, blühenden kirchlichen Lebens und des katastrophalen Zusammenbruchs seit den 1960er Jahren. Hellinghausen bringt sehr anschauliche Beispiele und unzweideutige Zahlen.

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Das gewaltige Werk der Neubearbeitung des "Jaffé", das von Klaus Herbers (Erlangen) im Auftrag der Göttinger Akademie der Wissenschaften verantwortet wird, geht in die Zielgerade. Aktuell ist der vierte Band erschienen, der von 1024 bis 1073 reicht, also Amtshandlungen und Amtsschreiben der Päpste in chronologischer Reihung von Johannes XIX. bis zu Alexander II. am Vorabend der Gregorianischen Reform verzeichnet. Da erfährt man z.B., dass Leo IX. im Juli 1050 "propriis manibus corpora ss. Primi et Feliciani martyrum sine capitibus in altari in ecclesia s. Benedicti in Alpibus collocat" - das war die Reise wert! 

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Andrea Hindrichs (Rom) und Christiane Liermann Traniello (Villa Vigoni), beide Mitglieder des RIGG, haben unter dem Titel "Von der Gegenwart der Ewigkeit" eine Festschrift für Bernd Roeck, Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit in Zürich, veröffentlicht. Autoren sind die Herausgeberinnen, Lutz Klinkhammer, Carsten Kretschmann, Jose Cáceres Mardones, Joseph Imorde, Stefan Heid und Regina Krieger. Die Themen erstrecken sich über vielfältige Themen der römischen Geschichte und Kunstgeschichte.

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Die sehr kleine barocke Titelkirche San Giuliano dei Fiamminghi in der Via del Sudario 40 in Rom führt sich historisch auf das Jahr 1213 - nicht, wie überall aufgrund eines Lesefehlers behauptet 713 - zurück. Die Niederlassung  entstand wohl als flämisches Pilgerhospiz und überdauerte so die Jahrhunderte. Sie wurde Sitz einer Bruderschaft, die unter dem französischen Revolutionsregime aufgelöst wurde. Heute gilt die Kirche als belgische Nationalkirche und untersteht einer Stiftung, deren Rektor seit 1997 P. Hugo Vanermen ist. Der von Johan Ickx und Marco Pizzo inventarisierte Archivbestand reicht vom 16. bis 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf dem 18./19. Jahrhundert (betreffend Verwaltung und Pilger).

Inventario

Arnold Esch hat in seinem glänzenden Buch Die Lebenswelt des europäischen Spätmittelalters schon 2014 Erkenntnisse erzählerisch ausgebreitet, die unvermutet aktuell sind. Wie heute Menschen den Papst anrufen, um ihm ihre Sorgen mitzuteilen, und dann mehr oder weniger getröstet werden, so schrieb man im Mittelalter an den Stellvertreter Christi in seinen Anliegen und Streitsachen, und aus diesen Briefen hat Esch ein herrlich anschauliches Bild zusammengestellt. Im Kapitel "Krieg und Pest" liest man:

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Rainer Riesner, bis 2013 Professor für Neues Testament am Institut für evangelische Theologie der TU Dortmund,  hat als Summe seiner akademischen Lehre den voluminösen Band "Messias Jesus - Seine Geschichte, seine Botschaft und seine Überlieferung" vorgelegt. Der Exeget Riesner ist keiner ideologischen Schule verpflichtet, sondern nähert sich den Quellen mit historischem Interesse an. Mit größter Nüchternheit und Gewissenhaftigkeit schöpft er aus den antiken Texten und archäologischen Denkmälern seine Erkenntnisse und kommt zu dem Ergebnis: "Es ist historisch möglich zu wissen, wer Jesus war und was er wollte" (S. 478).

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