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Über den Dienstag der Karwoche schreibt Egeria (Ende 4. Jahrhundert):

"Am Dienstag wird alles genauso wie am Montag gemacht. Nur eines wird am Dienstag hinzugefügt, nämlich dass spät in der Nacht, nachdem die Entlassung aus dem Martyrium erfolgt und man zur Anastasis gegangen ist und nachdeem schließlich auch in der Anastasis die Entlassung erfolgt ist, alle noch in dieser Nachstunde in die Kirche gehen, die auf dem Berg Eleona (Ölberg) steht. 

Wenn man in der Kirche angekommen ist, betritt der Bischof die Höhle, in der der Herr die Jünger zu belehren pflegte, nimmt den Evangelienkodex, und stehend liest der Bischof die Worte des Herrn, die im Evangelium nach Matthäus geschrieben stsehen, das heißt (die Stelle), wo er sagt: "Seht, dass euch niemand irreführt". Diese ganze Rede liest der Bischof vor. Nachdem er sie vorgelesen hat, betet er, die Katechumenen werden gesegnet, dann auch die Gläubigen. Wenn die Entlassung efolgt ist, kehrt jeder vom Berg nach Hause zurück - schon sehr spät in der Nacht". (nach G. Röwekamp, Egeria / Itinerarium).

Schon Bischof Eusebius von Cäsarea (Anfang 4. Jh.) berichtet von der Kirche, die Kaiser Konstantin auf dem Ölberg über der Höhle, in der Jesus lehrte, errichten ließ. Offensichtlich bezog man diese Belehrung auf die beiden Kapitel Mt 24-25, nämlich die Endzeitrede Jesu, die er auf dem Ölberg hielt (Mt 24,3). Vom Ölberg aus sieht man den Jerusalemer Tempel (Foto: Blick auf den Tempelberg vom Ölberg aus), dessen Zerstörung Jesus ankündigt (Mt 24,2) und die im jüdischen Krieg im Jahr 70 geschah. Darauf haben die Kirchenväter immer wieder hingewiesen. 

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