Dieser Tage flog ein dickes Paket mit Publikationen aus Trier auf den Direktorentisch des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft. Der Campo Santo hat seit jeher gute und enge Kontakte an die Mosel und erhält im Austausch mit der Römischen Quartalschrift die dortigen Zeitschriften. Immerhin stammte einer der fleißigsten Direktoren des RIGG, Stephan Ehses, aus Zeltingen.

In den Jahrgängen 2016/17 und 2018 der "Trierer Zeitschrift" des Rheinischen Landesmuseums werden gleich fünf namhafte Archäologen geehrt: Hans Nortmann, Lothar Schwinden, Peter Seewaldt, Adolf Neyses und Alfred Haffner, deren Bibliographien abgedruckt sind (ich nehme an, die Redakteure haben jetzt erst einmal genug von Jubiläen ...). Das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie hat noch seine Trier-Exkursion 2004 in bester Erinnerung, als Herr Schwinden uns begegnet ist.

In den beiden Jahrgängen "Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier" 2016 und 2017 stechen dem Autor folgende Beiträge hervor: Hartwig Löhr befasst sich mit den mittelalterlichen Schabmulden an den Wänden der Porta Nigra! Die Pilger, die zum Grab des Eremiten Simeon kamen, kratzen regelrecht Mulden, um heiligen Staub zu haben, den sie in die Speisen von Mensch und Tier zur Gesundung mischten. Wussten Sie das? Ein Detail, das Sie sich beim nächsten Trier-Besuch näher anschauen sollten! Löhr meint, solche Schabmulden fänden sich auch an anderen Pilgerstätten.

Hervorgehoben sei auch der Beitrag von Maria Carmen udn Georg Breitner über die Neupräsentation des Grabungsareals unter der konstantinischen Basilika in Trier. 

Yvonne Schmuhl schreibt einen interessanten Beitrag über die Berufe der Metzger, Schlachter und Fleischhändler in Gallien und Germanien. Immerhin waren in der Antike auch die Opferdiener regelrechte Metzger, ein Aspekt, der hier etwas zu kurz kommt. Das Christentum hat den Schlachterberuf profanisiert, insofern das kultische Schlachten der Opfertiere entfiel. Studieren wir diese Dinge gut, solange wir noch Fleisch essen dürfen! Wein und Schwein gehören zu unserer abendländischen Kultur! S.Heid