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Prälat Prof. Dr. Klaus Ganzer ist am 14. Oktober im Alter von 89 Jahren in München verstorben. Überraschend war es, insofern ich ihn noch vor gut einer Woche am Telefon gesprochen und sehr fidel angetroffen habe. Auch Rektor Fischer hatte noch vor wenigen Tagen Kontakt zu ihm. Mit Ganzer verlieren die Görres-Gesellschaft, das Römische Institut und das Priesterkolleg einen ihrer treuesten Freunde. In jahrzehntelanger Arbeit schloss er den zweiten Traktatband der Görres-Ausgabe des Trienter Konzils ab, den eigentlich Hubert Jedin hätte fertigstellen sollen. Ganzer kommt damit das Verdienst zu, dieses Jahrhundertwerk zu Ende geführt zu haben. 

Ganzer war in den Jahren des Zweiten Vatikanischen Konzils am Campo Santo Teutonico (1963 bis 1965) und schildert seine Erlebnisse während des Umbaus des Kollegs. Auch als Professor für Kirchengeschichte in Würzburg (bis 1999) kam er regelmäßig nach Rom, um eben an der Trient-Edition zu arbeiten. am 27. März 1993, 23. März 1996 und 23. März 1999 hielt er Görres-Vorträge. (Danach trat sozusagen sein Lehrstuhlnachfolger in Würzburg, Dominik Burkard, in seine Fußstapfen mit diversen Görres-Vorträgen.) Ganzer veröffentlichte auch mehrfach in der Römischen Quartalschrift, deren Mitherausgeber er seit 1988 (in der Nachfolge von Hermann Hoberg) war (bis 2009). Er war ein äußerst sorgfältiger Arbeiter und kluger Ratgeber. Diese seine Qualitäten haben auch das Kolleg positiv geprägt.

Es war geplant, dass ich ihn bei nächster Gelegenheit in München besuche. Er hätte auch in Trento auf einer Trient-Tagung reden sollen. Der Mensch denkt, Gott lenkt. R.I.P.

Traueranzeige

S.Heid