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Der Siegener Althistoriker Prof. Dr. Ulrich Huttner hat in einem langen Beitrag des soeben erschienenen Jahrbuchs für Antike und Christentum (2019) neue, überzeugende Argumente für die Authentizität des Bischofs Ignatius von Antiochia und seines Briefkorpus beigebracht. Er stützt sich auf Beobachtungen zum römischen Bürgerrecht des Ignatius, der ähnlich wie Paulus in Rom hingerichtet werden soll:

Sein Resüme:

"Auch wenn es nicht ausgeschlossen ist, dass kundige Autoren ein derartiges Szenario (des Briefs des Ignatius an die Römer; S.H.) konstruierten oder rekonstruierten, um ihre pseudepigraphe Botschaft zu authentifizieren, scheint die Verankerung in einem von vorneherein authentischen Textcorpus wahrscheinlicher. Die exakte Datierung der Ignatiosbriefe harrt zwar nach wie vor einer Lösung, aber die juristischen Verfahren, die sich schemenhaft in ihnen abzeichnen, passen nicht schlecht in eine Zeit, als der unsichere Statthalter Plinius bei Kaiser Traian seine Erkundigungen einholte (also Anfang 2. Jh.; S.H.)" (S. 64f.).

Zur Interpretation des Römberbriefs des Ignatius siehe auch "Blutzeuge".