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Heinz Finger ist mit seinem Buch "Das Heilige Köln - Tochter Roms" ein ausgezeichneter, spannender Überblick über die Bedeutung Kölns für den katholischen Glauben, für die Päpste und für Rom gelungen. Aus lokalkirchlicher Sicht bietet er alles, was man zum Thema Köln-Rom wissen muss. Seine Themen sind: Die römischen Ursprünge Kölns (als "Colonia"), die angeblich apostolische Gründung Kölns, die Bedeutung der Hl. Drei Könige, Kölns Emanzipation von Trier, Romimitation in Köln und Mainz, Kölner Bischöfe als Bibliothekare und Erzkanzler der Römischen Kurie, Kölns Bedeutung in der Reformation, die Domvollendung im 19. Jahrhundert.

Finger bedhandelt auch die höchst wichtigen Beziehungen zwischen Trier, Mainz und Köln und geht ausführlich auf Neuss und Aachen ein. Er rückt manche übertriebenen Vorstellungen zurecht und prüft genau, wo man auf historisch wackeligem oder sicherem Boden steht. Für das Römische Institut der Görres-Gesellschaft besonders wichtig ist das Kapitel über Köln als Sitz der Apostolischen Nuntiatur infolge der Gegenreformation, da die Nuntiaturberichte von der Görres-Gesellschaft herausgegeben wurden.

Finger ist ein ausgezeichnetes Buch gelungen. Man muss es allerdings sehr bedauern, dass es - verständlicherweise - in der von Finger selbst begründeten, außerordentlich produktiven Reihe "L:ibelli Rhenani" erschienen ist (20,- Euro). Denn dieses Thema und diese Darstellung über das christliche Köln hätte unbedingt in einer aufwendigen, gut bebilderten Ausgabe von einem renommierten Verlag herausgegeben werden müssen, denn ein solches Buch hätte sich zweifellos im 4-stelligen Bereich verkauft. So wird das orange Heft nun leider nur einem winzigen Publikum zugänglich sein.   

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